Von Thusis zum Bischolapass
Ausgangspunkt
Thusis, Parkplatz Marktwiese.
Tourdaten
- Weglänge: 33.3 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1520 Hm
Routenbeschreibung
Der höchste Punkt auf meinen früheren Touren über den Heinzenberg bei Thusis war bis anhin stets der Glaspass. Rund zwei Kilometer nördlich auf dem Glaser Grat liegt aber noch ein weiterer Übergang: der unscheinbare Bischolapass auf gerade einmal 1999m Höhe, damit aber doch immerhin 150m höher gelegen als der Glaspass. Auf der Karte waren zudem noch idyllische kleine Seen am Pass eingezeichnet, sodass wir einen Besuch trotz des beunruhigenden Aufstiegs über 1500 Höhenmeter nonstop nicht länger verschieben konnten. Immerhin mussten wir bei den momentan spätherbstlich frischen Temperaturen im Gegensatz zum Hochsommer nicht befürchten, wegen Überhitzung umzufallen.
Von Thusis zum Bischolapass
Aus der Zivilisation und Verkehrsdichte in Thusis erreichten wir ziemlich schnell das „Hinterland” bei Masein. Wir verliessen hier die Hauptstrasse zu den höhergelegenen Orten Urmeins und Tschappina und stiegen abseits des Verkehrs auf asphaltierten Feldwegen von einem Dorf zum nächsten auf. Wir durchfuhren Flerden, kamen später aus dem Wald heraus nach Oberurmein und konnten noch bis Rascheins gelangen, ehe der Strassenbelag aufgebraucht war und von hier bis zum Bischolapass nur noch Schotter übrig blieb. Die Steigung nahm aber im oberen Teil des Heinzenbergs merklich ab und den letzten Kilometer zur Passhöhe legten wir im gemütlichen Auf und Ab über hügeliges Gelände zurück. Hinter einem dieser Hügel tauchte dann auch schon der Pascuminersee als erstes Gewässer auf, wobei dies vermutlich aufgrund des herbstlichen Wasserstands inzwischen schon zwei Seen waren. Eine Kurve später erreichten wir dann auch den Bischolasee und den gleichnamigen Passübergang, der aber lediglich aus einem unscheinbaren Wanderweg bestand.
Von hier aus hatten wir einen spektakulären Ausblick auf die Berge in alle Richtungen, wobei das spiegelnde Wasser der Seen den Eindruck noch erhöhte. Den Piz Beverin mit zarten Dunstschleiern davor hatten wir schon beim Aufstieg ständig vor Augen. Von hier oben konnte man aber auch tief hinunter ins Safiental im Westen hinabschauen. Darüber thronten der Piz Fess und seine Nachbargipfel, die das Safiental gegen das dahinter liegende Val Lumnezia abgrenzten.
Rückfahrt auf dem Heinzenberg nach Thusis
Vom Bischolapass fuhren wir auf der Westseite des Glaser Grats noch etwas weiter zu den Hütten der Alp Bischola, hinter denen ein kurzer Aufstieg zu einem weiteren Übergang zurück zu den Hängen vom Heinzenberg führte. Seltsamerweise war diese Stelle 20 Meter höher als der Bischolapass, hatte aber offenbar keinerlei Namen und Bedeutung als eigenständiger Pass. Jenseits davon führte ein anfangs noch fahrbarer, bald darauf aber blockiger Wanderweg schräg abwärts in Richtung Präzer Alp. Bei den Hütten von Parsiras kamen wir wenig später wieder auf einen Alpweg.
Von hier aus fuhren wir zunächst bergab, bevor dann nochmals ein letzter grösserer Anstieg von fast 200 Höhenmetern zu den Skiliftanlagen bei Dultschegnas auf uns wartete. Nun begann eine lange Abfahrt in weitem Bogen über die Präzer Alp und danach auf einem schönen, steilen Waldweg nach Sarn hinunter. Während die gegenüberliegende Talseite des Domleschg noch in der Sonne lag, fuhren wir auf dem Heinzenberg längst im Schatten und es war spürbar kälter geworden. In Sarn staunten wir über die steilen Strassen durchs Dorf, die noch steiler als die Alpwege zuvor waren und die wir glücklicherweise nicht für den Aufstieg gewählt hatten. Gemässigter ging es dann bergab und durch mehrere Bachtobel mit eiskalten Fallwinden nach Portein und Masein, von wo aus wir wenig später wieder das Zentrum von Thusis erreichten.