Von Ilanz ins Val Lumnezia
Ausgangspunkt
Ilanz, Parkplatz beim Schwimmbad
Tourdaten
- Weglänge: 55 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1620 Hm
Routenbeschreibung
Das Val Lumnezia südlich von Ilanz war für mich bisher eine unbekannte Gegend im Kanton Graubünden. Nach mehreren Biketouren in die Surselva mit Durchfahrt durch Ilanz in diesem Sommer lag es nahe, auch diesem südlich vom Vorderrhein abzweigenden Seitental einen Besuch abzustatten.
Von Ilanz nach Vrin
In Ilanz fuhr ich zunächst einige Kilometer auf der Hauptstrasse nach Uors. Dort trennten sich die Wege ins Val Lumnezia zur rechten und ins Valsertal zur linken Seite, was sich danach auch sofort auf die Verkehrsdichte auswirkte. Vals mit seiner berühmten Therme und dem Skigebiet ist zum einen touristisch viel erschlossener als das Val Lumnezia. Zum anderen befindet sich in Vals eine Produktionsanlage für das Valser Mineralwasser, das in häufigen Lastwagenfahrten nach Ilanz befördert wird.
Nach der Abzweigung in Uors fuhr ich nach Surcasti, wo die praktisch verkehrsfreie Nebenstrasse in einen Feldweg überging. Zunächst auf offenen Hängen auf der Südseite des Val Lumnezia, später dann eine Zeitlang durch den Wald ging es weiter zu den kleinen Weilern von Silgin, Pruast Dados/-Dadens und Surin. Hinter Surin überquerte ich im Wald eine Brücke über die Glogn, wo mich ein steiler und sehr anstrengender Aufstieg nach Vrin erwartete. Dieses grössere Dorf mit rund 250 Einwohnern, traditionellen Holzhäusern und einem sehr schönen Dorfzentrum markierte auch gleichzeitig den südlichsten Punkt meiner Tour ins Val Lumnezia. Ab jetzt führte die Tour wieder talauswärts nach Norden und auf der westlichen Hangseite weiter.
Von Vrin nach Morissen
Auf der nun breiteren und belebten Verbindungsstrasse zwischen den Dörfern fuhr ich von Vrin dem sonnigen Hang entlang nach Nussaus, Sogn Andriu und in den nächsten grösseren Ort Lumbrein. Auf der Fahrt konnte ich einen ständigen Blick über der östlichen Talseite, von wo ich hergekommen war, und auf die sich darüber erhebenden Berggipfel des angrenzenden Valsertals geniessen. Obwohl die Sonne am Nachmittag schon tief stand, befanden sich Lumbrein und die Nachbardörfer auf einer ausgesprochenen Sonnenterrasse, die entgegen meiner Erwartung aus flach geneigten Hängen bestand. Dies zeigte sich auch in der hohen Dichte der Ferienhäuser, besonders da Lumbrein und die folgenden Orte Vigogn, Vella und Morissen nun immer näher bei Ilanz lagen.
Am Piz Mundaun vorbei nach Ilanz
In Morissen begann nochmals ein längerer und steiler Aufstieg nach Sogn Carli, einem Aussichtspunkt unterhalb des Piz Mundaun. Der Piz Mundaun ist der letzte höhere Gipfel talauswärts, der das Val Lumnezia gegen Norden abgrenzt. Bei Sogn Carli fuhr ich um den Fuss des Piz Mundaun herum aus dem Tal und befand mich nun wieder auf der Südseite der Surselva. Eindrücklich hier war der Blick über das Vorderrheintal nach Flims/Laax und zum Eingang der Rheinschlucht. Sogar Chur war von hier aus bereits gut zu sehen.
Bei den Skiliftanlagen von Cuolm Sura ging die Tour in eine lange Abfahrt zurück nach Ilanz über. Ich fuhr nun auf Nordhängen und durch Waldstücke, die bereits tief im Schatten und in der Kälte lagen. Nasser und teilweise seltsam glitzernder Untergrund kamen mir stellenweise etwas unheimlich vor, obwohl aktuell noch kein Bodenfrost auf dieser Höhe sein dürfte. Demnoch kurvte ich vorsichtig auf Feldwegen nach Surcuolm hinunter und kam dort wieder auf eine Strasse, die in rasanter, kurven- und verkehrsreicher Fahrt bei einbrechender Dämmerung zum Ortseingang nach Ilanz führte. Durch Wohnviertel und die in Ilanz allgegenwärtigen Tempo 30-Zonen rollte ich den letzten Kilometer dann langsam bis zum Parkplatz zurück.