Bad Ragaz → Alp Gamidaur (v2.0)

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Ausgangspunkt

Parkplatz "Schlossstrasse" in Bad Ragaz.

Tourdaten

  • Weglänge: 48 km
  • Höhendifferenz: ↑↓ 1800 Hm

Routenbeschreibung

Wiederholung unserer Biketour von 2019 auf der Mountainbike-Route Nr. 471, "Alp Gamidaur". Diesmal mit einem "Upgrade" in Form einer zusätzlichen Schleife über Cholgrueb und Wildboden ins Taminatal, damit Susannes Traum von einer Bikefahrt auf der Taminabrücke (der grössten Bogenbrücke der Schweiz und eine der grössten Europas) endlich in Erfüllung gehen konnte. Bei unserer letzten Tour ins Calfeisental sind wir einfach an der Brücke vorbeigefahren und stattdessen über die Alte Valenserstrasse nach Bad Ragaz zurückgekehrt.

Für diese Tour liehen wir – wie schon bei der erwähnten Tour ins Calfeisental – ein E-Bike für Susanne bei der E-Bikestation Bad Ragaz aus, während ich mit meinem eigenen Mountainbike aufkreuzte. Ich hatte mir zuhause noch überlegt, das leichtere Gravelbike statt des MTB mitzunehmen und dies in letzter Minute dann doch wieder verworfen. Ein Entscheid, den ich während der Tour mehrmals bereute, um ihn bald darauf doch wieder sehr zu begrüssen.

Von Bad Ragaz zur Alp Gamidaur

Durch Seitengassen am südlichen Dorfrand von Bad Ragaz, am Waldrand entlang und anschliessend über offene Felder rollten wir zunächst auf den Ebene des Rheintals nach Vilters. Etwas seltsam mutete der kleine Sportflughafen von Bad Ragaz an, wo wir das nicht weiter abgesperrte Flughafengelände und die Rollbahn am Pistenende überquerten.

Von Vilters ging es weiter nach Wangs, wo unser Aufstieg begann. An der Talstation der Pizolbahn vorbei (hier waren wir letztmals bei unserer 5-Seen-Wanderung im Jahr 2018) fuhren wir zunehmend angestrengt hoch über Fontanix nach Monteplon, wo wir auf die von Mels her kommende Strasse ins Weisstannental trafen. Wir folgten dieser bis zum Taleingang und zu einer Abzweigung vor Langwisen. Hier begann ein langgezogener Aufstieg auf einem Schotterweg über rund 600 Höhenmeter – zum Glück oft durch den Wald – zur Unteren Prechtalp. Von hier aus schlängelte sich die Alpstrasse in mehreren Kurven nochmals 300 Hm hinauf bis zur Oberen Prechtalp und wenig später am Fuss imposanter Felswände vorbei zur Alp Gamidaur. Hier hatten wir auch den höchsten Punkt der ganzen Tour erreicht.

Von Gamidaur zur Alp Halden

Nun folgte eine lange Abfahrt auf Alpwegen über Hinterwald und Gampidells bis zum Gasthof bei Schönbüel. Von der Aussicht her war dies der schönste Teil der Strecke mit einem eindrücklichen Blick auf die Churfirsten, die dichtbesiedelte Region um Sargans und auf das Rheintal, das sich bis zum Horizont hin erstreckte.

Hinter Schönbüel begann ein abenteuerlicher Singletrail, der wohl den technisch anspruchsvollsten Teil der Tour darstellte. Er führte im Steilwald hangabwärts und während es schon in den geraden Passagen nicht ratsam war, auf die falsche Seite zu fallen, galt dies erst recht bei den zahlreichen Bachrinnen, die zu überqueren waren. Hier machte der Trail regelmässig einen fast rechtwinkligen Knick über glitschige Wasserläufe, die auf der linken Wegseite sehr steil in die Tiefe stürzten. Wir schoben aus Sicherheitsgründen an zahlreichen Stellen und erreichten schlussendlich eine Brücke über den Vilterser Bach, auf deren anderen Seite wieder ein Fahrweg begann. Von hier aus fuhren wir weiter durch den Wald bis nach Narrenberg.

Von hier aus führte unsere Tour beim letzten Mal weiter abwärts und ziemlich direkt nach Bad Ragaz zurück. Diesmal wollten wir aber versuchen, "um die Ecke" ins Taminatal zu gelangen, um über die Taminabrücke und durch Pfäfers nach Bad Ragaz zu fahren. Dazu mussten wir zunächst auf einem Alpweg durch den Wald nach Saarboden aufsteigen. Auf der Karte war hier ein kurzes, völlig unverdächtig erscheinendes Zwischenstück auf einem Wanderweg zur nächsten Fahrstrasse bei Haldenberg eingezeichnet.

Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass dieser kleine Zwischenabschnitt ein enger und feuchter Wurzelpfad in einem steilen Waldhang war. Das Mountainbike konnte ich mit Müh und Not über die exponierte Passagen und Wegkehren in etwas flacheres Gelände weiter oben befördern, beim E-Bike wäre man allein hingegen chancenlos geblieben. Zu zweit zerrten wir das schwere Gefährt an Vorder- und Hinterrad nach oben und wankten erschöpft zu einem Weidegatter am Waldrand. Dann mussten wir die Bikes nochmals ein gutes Stück über die holprige Weide hinaufschieben, bis wir endlich in einer Kurve den Fahrweg zur Alp Halden erreichten.

Ins Calfeisental und nach Bad Ragaz

Nun ging es zunächst wieder ein schönes Stück auf der Alpstrasse bergab und über Herenboden nach Cholgrueb. Von dort trennte uns noch ein kleiner Aufstieg von den Höfen bei Wildboden, von wo aus es dann durchgehend bergab nach Bad Ragaz gehen würde. Im Höhenprofil auf dem Bikecomputer erschien dies nur als ein kleiner, allerdings sehr spitz aussehender Zacken von rund 100 Hm, also fast nicht mehr erwähnenswert nach den bisher bewältigten fast 1700 Höhenmetern.

Umso grösser dann die böse Überraschung für mich, dass sich dieses Stück so kurz vor Schluss tatsächlich noch als die heftigste Steigung des ganzen Tages entpuppte. Auf einer losen und zusätzlich kraftraubenden Kiesunterlage ging es sehr steil nach oben. Nach der hinter uns liegenden Abfahrt kam dies wieder einem Kaltstart aus dem Stand gleich, und ziemlich ausser Atem erreichte ich schwitzend und im Schneckentempo kurbelnd den Wendepunkt, von wo aus der Weg wieder bergab nach Wildboden führte.

Der letzte Teil der Tour war dann noch ein schöner Genuss zum Ausrollen. Wir erreichten die von Valens her kommende Hauptstrasse, überquerten die Taminaschlucht auf der langen Taminabrücke, bogen auf der anderen Seite ins Dorfzentrum von Pfäfers ab und kehrten in einer zügigen Abfahrt zum Ortseingang von Bad Ragaz zurück. Nach einem kurzen Boxenstopp im Supermarkt landeten wir wieder in nobler Gesellschaft zwischen Golfspielern und den Gästen des Grand Hotel Bad Ragaz bei der E-Bikestation, wo wir das E-Bike abgaben und uns erschöpft, aber glücklich auf dem Heimweg machten.

Fotos

Unterwegs im Flachland nach Vilters und Wangs
Unterwegs im Flachland nach Vilters und Wangs
Unterwegs im Flachland nach Vilters und Wangs
Unterwegs im Flachland nach Vilters und Wangs
Blick auf das Industriegebiet von Mels und Sargans
Im Aufstieg zur Unteren Prechtalp
Im Aufstieg zur Unteren Prechtalp
Höfe am gegenüberliegenden Hang vom Weisstannental
Blick ins Weisstannental
An verschiedenen Wasserfällen vorbei
Ankunft bei der Unteren Prechtalp
Blick auf Untere Prechtalp und Weisstannental
Bergkulisse kurz vor der Alp Gamidaur
Ankunft bei der Alp Gamidaur
Ankunft bei der Alp Gamidaur
Die Abfahrt nach Bad Ragaz beginnt
Auf der Abfahrt in Richtung Bad Ragaz
Auf der Abfahrt in Richtung Bad Ragaz
Auf der Abfahrt in Richtung Bad Ragaz
Auf der Abfahrt in Richtung Bad Ragaz
Blick auf Weisstannental und Churfirsten
Auf der Abfahrt in Richtung Bad Ragaz
Auf der Abfahrt in Richtung Bad Ragaz
Blick hinunter in Richtung Walensee
Blick auf Sargans und das Rheintal
Bei Gampidells
Auf der Abfahrt in Richtung Bad Ragaz
Neugierig-erschöpfte Kühe
Auf dem Singletrail durch den Mattenwald
Auf dem Singletrail durch den Mattenwald
Auf dem Singletrail durch den Mattenwald
Am Ende vom ersten Singletrail
Unterwegs in Richtung Narrenberg
Auf dem Wanderweg im Saartobel
Wasserfall im Saartobel
Auf dem Wanderweg im Saartobel
Auf dem Wanderweg im Saartobel
Auf dem Wanderweg im Saartobel
Anstrengender Fussaufstieg bei Haldenberg
Abfahrt von Haldenberg
Nach dem Schlussaufstieg nach Wildboden
Pfäfers und die Taminabrücke
Abfahrt ins Taminatal
Fahrt über die Taminabrücke
Auf dem Weg von Pfäfers nach Bad Ragaz