Thusis → Lai da Vons → Sufers

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Ausgangspunkt

Thusis, Parkplatz Marktwiesen.

Tourdaten

  • Weglänge: 53.4 km
  • Höhendifferenz: ↑↓ 1600 Hm

Routenbeschreibung

Vor drei Jahren unternahmen wir eine schöne Wanderung zum Lai da Vons von Sufers aus (die Rückfahrt im völlig überfüllten Expressbus von Bellinzona nach Thusis hatte uns anschliessend derart traumatisiert, dass wir uns erst in diesem Jahr überhaupt zum ersten Mal nach Bellinzona getraut hatten).

Heute wollten wir nochmals zu diesem idyllisch gelegenen Bergsee vorstossen. Allerdings nicht mit Start in Sufers, sondern von der anderen Seite von Zillis im Val Schons aus und auch nicht zu Fuss, sondern auf unseren Mountainbikes. Um bei der Gelegenheit wieder einmal die Viamala-Schlucht zu erleben und Sufers mit dem angrenzenden Sufner See nicht ausser Acht zu lassen, artete das Vorhaben zu einer grösseren Rundtour aus mit

  • Start in Thusis,
  • Fahrt durch die Viamala-Schlucht nach Zillis,
  • Aufstieg zum Lai da Vons,
  • Abfahrt vom Lai da Vons nach Sufers,
  • Umrundung des Sufner Sees,
  • Abfahrt durch die Roflaschlucht nach Zillis,
  • Rückkehr durch die Viamala-Schlucht zurück nach Thusis.

Die erste Etappe von Thusis durch die Viamala-Schlucht führte wie schon so oft auf der alten Viamala-Strasse über Rongellen und an der Aussichtsplattform in der Schlucht zum Schluchtausgang und anschliessend im weiten Talkessel des Val Schons nach Zillis.

In Zillis begann der Aufstieg ins kleine Dorf Donat und anschliessend langsam, aber mit stetig zunehmender Steigung durch den Wald zu den Ferienhütten von Magun. Einige Teilstücke dieser Strecke kamen mir bereits von meiner Bikerunde am Westhang des Val Schons im letzten Frühling bekannt vor. Die Aussicht von Maguns auf das weite Tal ist beeindruckend. Hier befand sich zum Glück auch ein Brunnen, an dem wir unsere Wasservorräte für die nächste Etappe auffüllen konnten.

Nach Maguns verwandelte sich die bislang geteerte Alpstrasse in einen Schotterweg und liess die Anstrengung vom Aufstieg sofort spürbar ansteigen. Auf diesem teilweise recht losen und steilen Untergrund mussten wir in der Folge 500 zunehmend mühsame Höhenmeter überwinden, an deren Ende wir über der Waldgrenze wieder in offenes Gelände gelangten und bei den Alphütten von Promischur ankamen. Wieder sorgte ein Brunnen für willkommene Abkühlung. Zudem kam hier in der Höhe nun ein ziemlich frischer Wind hinzu.

Der Aufstieg war jedoch noch lange nicht zu Ende. Der Weg zog sich weiter dem Hang entlang zum Horizont in die Ferne, genauer gesagt zu einem namenlosen Übergang über eine Hügelkuppe, auf deren anderer Seite es dann nur noch bergab zum Lai da Vons und weiter nach Sufers gehen würde. Aufgrund der weiten Landschaft entstand die optische Illusion, dass der Weg dorthin nun grösstenteils flach oder wenigstens nur noch leicht ansteigend verlaufen würde. Der Bikecomputer zeigte aber auch hier (wie schon im Wald zuvor) konstant um die 11% Steigung an, sodass die Anstrengung auch auf den verbleibenden 300 Höhenmetern zwischen Promischur und dem Übergang immer noch kein Ende nahm.

Auch dieser Anstieg hatte jedoch irgendwann einmal ein Ende und wir standen auf dem höchsten Punkt unserer Tour. Auf der anderen Seite entfaltete sich nun eine weite grüne Mulde mit Wiesen und Kuhweiden, in deren Mitte eingebettet der Lai da Vons lag. Unser letzter Besuch fand im Oktober und nach der Alpsaison statt; heute war im Gegensatz zu damals aber viel Betrieb auf dieser Höhe. Überall wurden Wiesen gemäht, das Heu eingefahren, Jäger richteten sich im Hinblick auf die in wenigen Tagen beginnende Bündner Hochwildjagd in ihren Hütten ein.

Wir mussten leider feststellen – und dies war uns bei unserer Wanderung damals natürlich nicht so bewusst – dass das Seeufer vom Lai da Vons nicht direkt am Weg lag, sondern nur in fünf Minuten vom Strassenrand aus über einen holprigen Wanderweg zu erreichen war. Da wir vom zurückliegenden Aufstieg schon ziemlich erledigt waren, war die Motivation für einen Zusatzabstecher zum See zu Fuss in dem Moment nicht gerade sehr hoch und wir entschieden uns, stattdessen nach Sufers weiterzufahren.

Die anschliessend Abfahrt war sehr schön und von einem malerischen Panorama mit Sufner See, Hinterrheintal und den angrenzenden Berggipfeln geprägt. Nach einer kurvenreichen Fahrt erreichten wir Sufers und fuhren anschliessend auf der Kantonsstrasse weiter in Richtung Splügen, um bald darauf eine Abzweigung von der Strasse zum südlichen Seeuferweg zu erreichen. Hier unten war der Wochenendverkehr in Richtung San Bernardino und Tessin sehr dicht, auch auf der Kantonsstrasse tummelten sich einige rasende Motorradfahrer und es war wieder wesentlich heisser als noch kurz zuvor hoch oben beim See. Wir waren deshalb froh, als wir auf den (für Autos gesperrten) Seeuferweg abbiegen und eine schöne und stille Fahrt durch den Wald auf der Südseite des Sufner Sees geniessen konnten.

Anschliessend überquerten wir die Staumauer des Sufner Sees mit einem eindrücklichen Tiefblick in die Roflaschlucht am Fuss der Staumauer und machten uns auf die Abfahrt auf der Strasse durch die Schlucht nach Bärenburg hinunter und weiter bis kurz vor Andeer. Dort bogen wir auf den autofreien Höhenweg über Pignia nach Zillis ab und kehrten von dort auf dem gleichen Weg wie bei der Hinfahrt durch die Viamala-Schlucht nach Thusis zurück.

Insgesamt empfand ich diese landschaftlich schöne Tour als wesentlich anstrengender als es die insgesamt 1600 Höhenmeter vermuten liessen (und auch die damalige Wanderung zum See hatte ich als einfacher in Erinnerung), da der grösste Teil vom eigentlichen Aufstieg auf relativ steilen und losen Schotterwegen überwunden werden musste.

Fotos

Fahrt in die Viamala-Schlucht
Auf der alten Viamala-Strasse
Auf der alten Viamala-Strasse
Bei den Viadukten in der Viamala-Schlucht
Unterwegs nach Zillis
Aufstieg von Zillis nach Donat
Auf der Maillart-Brücke
Hinter Donat
Alte Holzbrücke über die Fundogn-Schlucht
Im Aufstieg nach Magun mit Blick auf Andeer
Im Aufstieg nach Magun
Bei den Ferienhütten von Magun
Bei den Ferienhütten von Magun
Langer Aufstieg im Wald nach Promischur
Bei den Hütten von Promischur
Bei den Hütten von Promischur
Bei den Hütten von Promischur
Blick in Richtung Piz Grisch und Val Ferrera
Aufstieg von Promischur zu den Seebergen
Aufstieg von Promischur zu den Seebergen
Blick auf den Piz la Tschera
Aufstieg von Promischur zu den Seebergen
Kurz vor dem höchsten Punkt der Tour
Abfahrt in Richtung Lai da Vons
Die Hänge der Seeberge und Teurihorn
Der malerische Lai da Vons
Auf der Abfahrt nach Sufers
Auf der Abfahrt nach Sufers
Auf der Abfahrt nach Sufers
Blick hinunter auf den Sufner See
Auf der Abfahrt nach Sufers
Blick in Richtung Splügen und Hinterrheintal
Über dem Dorf Sufers
Der Sufner See mit Staumauer
Am Ortseingang von Sufers
Der Hinterrhein beim Sufner See
Einmündung von Hinterrhein in den Sufner See
Auf dem Seeuferweg mit Sufers am anderen Ufer
Blick hinüber auf Sufers
Auf der Staumauer vom Sufner See
Roflaschlucht und Brücke der Bernardino-Autostrasse
Abfahrt in die Roflaschlucht
Rückweg abseits des Verkehrs bei Andeer
Letzte Abfahrtsetappe zurück nach Thusis