3-Burgen-Spaziergang in Bellinzona
Garstiges "Aprilwetter" mit Schneetreiben und Minusgrade auf der Alpennordseite veranlassten uns zu einem Tagesausflug mit dem Postauto von Thusis nach Bellinzona in frühlingshaften Tessin.
Tourdaten
- Weglänge: 7 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 350 Hm
Routenbeschreibung
Wer nach Vorschlägen für Stadtrundgänge in Bellinzona sucht, stösst zwangsläufig auf Wanderungen zu den verschiedenen Burgen und Festungen in der Stadt und Umgebung. Zeitlich gesehen schien uns der Abstecher zu den drei Bollwerken auf der Ostseite der Stadt genau richtig zu sein.
Vom Bahnhof stiegen wir durch (mit der Höhe zunehmend idyllischer und luxuriöser werdende) Wohnsiedlungen hoch, wobei wir den weiss-roten Markierungen und Wanderwegweisern auf steilen Steintreppen und durch kleine Seitengassen folgten. Zunehmend eindrücklich auch die Aussicht auf den dichtbesiedelten Norden Bellinzonas und die Berge dahinter. An einer schönen Kirche vorbei erreichten wir bei Artore den höchsten Punkt unseres Spaziergangs.
Von hier aus wanderten wir auf einer ebenen Strasse hinüber zum Grotto dei Pacifici, einem idyllisch gelegenen Ausflugsrestaurant. Erstmals bekamen wir einen grossartigen Ausblick nach Süden bis hin zum Lago Maggiore in nicht mehr allzuweiter Ferne zu sehen. Wenig später erreichten wir unsere erste Burg: das Castello di Sasso Corbaro.
Die Eintrittspreise ins Innere der Anlagen waren bei allen von uns besuchten Burgen erheblich und erschienen uns angesichts der verfügbaren Zeit nicht lohnend. In den Aussenbereichen, Innenhöfen und auf einem Teil der aussichtsreichen Burgzinnen konnte man sich aber auch so kostenlos herumtummeln.
Weiter ging es über einen schönen Waldweg und durchs nächste Villenviertel hinunter zur zweiten Burg, dem Castello di Montebello. Auf der weitläufigen Rasenfläche vor den Mauern wird im Sommer wahrscheinlich viel los sein. Nach einem Abstecher über die Zugbrücken in den Innenhof wanderten wir auch hier wieder weiter.
Auf der sehr malerischen und verwuchterten Salita ai Castelli gelangten wir in den Stadtteil Nocca. Kurz danach erreichten wir einen grossen Verkehrskreisel am Eingang der Altstadt Bellinzonas mit zahlreichen Cafés, Restaurants, Geschäften und viel flanierendem Publikum.
Neben der Altstadt lag unsere dritte und letzte Burg, das Castel Grande. Im Gegensatz zu den anderen Anlagen zuvor handelte es sich hier um eine veritable Festung auf einem alleinstehenden Hügel, zu der ein Aufzug von der Altstadt aus hinaufführte. Hier gab es Terrassen mit Festungsmauern auf mehreren Stufen zu sehen, mitsamt der abwechslungsreichen Ausblicke über die Stadt in verschiedene Richtungen.
Über einen Fussweg stiegen wir am Schluss von der Festung in die Altstadt hinunter und erreichten über die schnurgerade Viale Stazione wieder unseren Ausgangspunkt am Bahnhof, von wo aus wir mit dem Bus wieder durchs Valle Mesocino und durch den St. Bernardino-Tunnel wieder in den kalten und verschneiten Norden zurückkehrten.