Rauhhorn-Überschreitung (2.240m)
Überschreitung vom Rauhhorn mit anschließendem Abstecher zum Kugelhorn (2.126m) und Knappenkopf (2.066m).

Ausgangspunkt
Wanderparkplatz bei Hinterstein (N 47,474°/E 10,417°).
Tourdaten
- Weglänge: 18 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1.640 Hm
- Literatur: AVF-Führer „Allgäuer Alpen“ (14. Auflage 1993), R.1161 (I), R.1162 (I), R.1157 (I), R.1156 (I)
Routenbeschreibung
Vom Parkplatz den Wegweisern folgend zunächst auf einem Fahrweg, dann in Kehren auf einem steinigem Saumpfad durch Wald hinauf zur Willersalpe (bewirtschaftet; Übernachtungsmöglichkeit).
Rauhhorn (Nordgrat)
Unmittelbar hinter der Willersalpe an einer Verzweigung nach rechts in Richtung Jubiläumsweg. Auf diesem nun zunächst südöstlich über die Weidehänge des Alpgebiets empor, dann in vielen Kehren durch Latschen, Geröllrinnen und Schrofen hinauf zum Grassattel der Vorderen Schafswanne (2.055m). Hier beginnt der blau markierte Weg zum Rauhhorn.
Nach einem felsdurchsetzten Grasrücken folgt eine langgezogene Querung eines Grashangs knapp unterhalb der Grathöhe auf gutem Weg. Man kommt danach zu den ersten Felsaufschwüngen im Grat. Fels und Geröll nehmen zu, und bald wird schon eine erste gut gestufte Felsrinne leicht erstiegen. Danach folgt eine mehrere Meter hohe, steil geneigte Verschneidung, die bereits mit etwas mehr Handeinsatz überwunden wird (I). Nun wieder auf Wegspuren dem Grat entlang zum Fuss des Gipfelaufbaus und zur schwierigsten Stelle des Nordgrats: einem tiefen und je nach Verhältnissen unangenehm feuchten Riss im Fels, der hangelnd mithilfe eines Drahtseils, oder frei durch Spreiz- und Stemmtechnik überwunden wird (II). Gemäss älteren Alpenvereinsführern kann (konnte) diese Stelle auch rechts über gutgriffige Felsen (II) umgangen werden; bei der Begehung erschien mir dies gangbar, aber wesentlicher ausgesetzter als das direkte Erklettern des Risses zu sein. Kurz nach der Schlüsselstelle erreicht man dann bereits den Gipfel (2.240m).
Rauhhorn (Südgrat)
Im Abstieg vom Gipfel nach Süden geht es nun abwechselnd über grasdurchsetzten Fels, felsdurchsetztes Gras, und längere Felsstufen hinab zur Hinteren Schafswanne. Während die Schwierigkeiten sich am Nordgrat auf einzelne Stellen zwischen viel Gehgelände beschränkten, sind die Felsabsätze am Südgrat zahlreicher und erfordern viel häufiger den Gebrauch der Hände. Dafür sind sie durchwegs einfacher und weniger ausgesetzt als diejenigen der Nordseite, sodass mir diese Seite für den Abstieg insgesamt angenehmer erscheint.
Kugelhorn
An der Hinteren Schafswanne stößt man auf die Wege, die von Osten und Westen hierher hinaufführen. Stattdessen hält man aber nach Südosten, auf den Gipfel des Kugelhorns zu. Zuerst im Zickzack auf Wegspuren auf dem Grasrücken hinauf zu den vom weitem sichtbaren schräg aufragenden Kalkplatten, die den Grat unterbrechen. Wegspuren folgen diesen Felsen rechts unterhalb der Kante entlang hinauf bis zu einem großen Felsaufschwung. Hier nicht weiter rechts halten, sondern unmittelbar vor dem Aufschwung scharf nach links auf eine kleine Grasrampe hinauf und von dort über gut gestuftes Gras von links ausholend wieder auf die Gratkante zurück. Auf dem flachen Grasrücken zum Gipfelkreuz (2.126m).
Knappenkopf
Vom Gipfel des Kugelhorns auf einer Wegspur über harmlose Grashänge in die Senke zwischen Kugelhorn und Knappenkopf absteigen. Jenseits davon über Gras und etwas Geröll zum Knappenkopf hinüberqueren (keine Gipfelmarkierung). Von hier auf einer deutlichen Wegspur über dichtes Gras und auf der steiler werdenden Grasgrat hinab, die zum Kirchdachsattel hinableitet. Bei einem aus dem Grat aufragenden Schrofenkopf mit feucht-erdigen Trittspuren und jäh abstürzenden Grasflanken auf beiden Seiten kommen für wenige Meter Erinnerungen an Höfats, Schneck, oder den Hüttenkopf auf. Danach in wenigen Minuten hinunter zum Wegweiser des Kirchdachsattels.
Abstieg
Vom Kirchdachsattel auf dem weiß-rot markierten Wanderweg hinunter zum Schrecksee. Über das Gebiet der Schreckenalpe zu einem Steilhang und durch Latschen hinab auf die untere Talebene, an deren Ausgang sich ein kleines Pumpspeicherbecken befindet. Weiter durch den Wald hinab bis zu einem Wasserkraftwerk an der Giebelstraße. Von hier auf der Straße zurück zum Ausgangspunkt, wobei man den Weg zum Parkplatz am Ausgang des Walds in einer Kurve etwas abkürzen kann, indem man – statt auf der Straße weiterzugehen – dem Wegweiser zum „Parkplatz Hinterstein“ folgt.
Fotos



































