Piz Linard (2.768m)
Langgezogener Grataufstieg auf den eher selten besuchten Nachbargipfel des Lenzer Horns.

Ausgangspunkt
Restaurant Felsenkeller an der Ecke Hauptstraße/Voia Las Bovas in Lantsch/Lenz (N 46,683°/E 9,564°). Verschiedene gebührenpflichtige Parkplätze im Ort (CHF 5,00/Tag; Stand 2017), sowie Postautoverbindung von der Lenzerheide.
Tourdaten
- Weglänge: 15,4 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1.520 Hm
- Literatur: SAC-Alpinführer „Ringelspitz/Arosa/Rätikon“ (1. Auflage 2010), R.885 (T4) / R.886 (T4)
Routenbeschreibung
Man verlässt Lenz auf der Voia Las Bovas in südöstliche Richtung. Die asphaltierte Straße verläuft zunächst zwischen Weiden und verengt sich dann zu einem Schotter- und etwas später zu einem Wanderweg. Dem Weg nun aufwärts folgen in Richtung der Hütten von Propissi Saura, die man nach einem abwechslungsreichen und schönen Aufstieg durch Wald und einer gerölldurchsetzten Abbruchzone (Warnschilder vor Steinschlag) auf 1.800m erreicht (Trinkwasserbrunnen). Kurze Zeit später kommt man an die Wegbiegung eines Fahrwegs und folgt dem Wegweiser in Richtung „Hetta Da Las Nuorsas“.
Nach 200m sieht man links die Hütten von Schautschen. Nach nochmals 200m kommt man zu einer Lichtung und offenen Wiese, auf der rechts unten ein Ferienhaus steht. Hier (N 46,684°/E 9,599°) zweigt man auf einer unauffälligen Pfadspur links in den Wald hinein ab. Geht man den ursprünglichen Weg weiter und erreicht den lärchenbewachsenen Kessel der Arsa Pintga, dann hat man diese Abzweigung bereits verpasst.
Auf dem immer deutlicher werdenden Pfad in Kehren durch die „Arsa Pintga“ aufsteigen. Auf 2.160m verzweigt eine Spur waagrecht nach rechts zu einem kleinen Jägerstand (guter Wetterschutz). Stattdessen links haltend weiter aufwärts. Die Wegspur verliert sich schließlich in zunehmend offeneren und flacheren Grashängen auf rund 2.200m. Man erblickt den riesigen Gras- und Geröllkessel sowie die beiden langgezogenen (Südwest- und Südost-) Grate, die vom Gipfel des Piz Linard herabführen.
Der weitere Aufstieg bis zum Gipfel verläuft nun größtenteils weglos, der Routenverlauf lässt bei guter Sicht aber keine Zweifel offen. Nach Nordwesten über Grasgelände aufsteigen in Richtung des Südwestgrats, der sich aus den Grashängen langsam herauszubilden beginnt. Ab jetzt auf dem Gratrücken oder in dessen Nähe stetig weiter empor. Der zunächst grasige Rücken wird steiler und zunehmend mit Geröll durchsetzt, ist aber durchwegs gut zu begehen. Im oberen Teil dominiert schließlich Geröll und Schutt. Man folgt weiter immer der Grathöhe und geht am Schluss auf den harmlosen flachen Gipfelfelsen zum Gipfelkreuz (Gipfelbuch unter einem Stein im Haufen, in dem das Kreuz steckt).
Im Abstieg auf dem gleichen Weg zurück.
Variante im Abstieg
Für Berggänger mit Übung im Geröllabstieg einfacher und wesentlich schneller: Vom Gipfel aus auf dem Südostgrat (Steinmann unweit vom Gipfelkreuz) zunächst wenig, dann etwas steiler absteigen bis zu einer auffälligen flachen Felsnase, die aus dem Schutt des Gratrückens herausragt. Den Südostgrat hier nach rechts verlassen und südwestlich in der Falllinie im weiten gelben Geröllhang auf feinem Geröll rund 200 Hm abrutschen. Man trifft unten auf festeren Schutt und gerölldurchsetztes Gras und hält auf die Grasrinne mit markanten Seitenwänden, die sich durch die Mitte des Talkessels bis zum oberen Ende der Arsa Pintga zieht. Den Seitenwänden der Rinne entlang und auf rund 2.200m wieder auf die (von oben zunächst nicht einfach erkennbare) Wegspur aus der Arsa Pintga wechseln. Ab hier auf dem Aufstiegsweg wieder zurück nach Lenz.
Man kann den Südostgrat auch vollständig bis zum oberen Ende der Arsa Pintga absteigen, wobei man im unteren Teil über felsdurchsetztes Steilgras absteigt und sich stets eher rechts (nach Westen) hält.
Fotos



















