Cimetta und Cima della Trosa
Ausgangspunkt
Contra oberhalb von Locarno.
Tourdaten
- Weglänge: 42.4 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1730 Hm
Routenbeschreibung
Nachdem wir am Vortag den Madone bestiegen hatten, wollten wir uns heute seinen beiden Nachbargipfeln widmen, der Cimetta und Cima della Trosa. Die Cima della Trosa ist „nur” durch einen (allerdings ziemlich langen) Bergrücken vom Madone getrennt, die Cimetta von dieser wiederum durch einen kurzen und recht häufig begangenen Sattel, der Bassa di Cardada. Von der Cimetta hatten wir zudem gehört, dass man hier im Winter offenbar Ski fahren kann. Davon wollten wir uns ebenfalls ein Bild machen.
Über Monte Brè nach Vignasca
Die Strasse von Locarno zum kleinen Ort Monte Brè auf halber Höhe zur Cimetta liess sich von unserem Domizil in Contra aus in einer kurzweiligen Fahrt dem Hang entlang durch die Villenviertel von Brione und Orselina erreichen. Der nun folgende Aufstieg verlief auf einer schmalen und steilen, aber asphaltierten Waldstrasse inmitten zahlreicher Mountainbiker mit und ohne Motor, die offenbar das gleiche Ziel wie wir ansteuerten.
In Monte Brè, an einem sonnigen Südhang mit einer wunderbaren Aussicht auf den Lago Maggiore gelegen, konnten wir erstmals auf dem flacheren Abschnitt durchs Dorf durchatmen, bevor die Strasse hinter dem Ort wieder steiler ansteigend in den Wald führte. Nach einer längeren und flacheren Etappe vor Montègia nahm die Steigung dann erneut kräftig zu. In den letzten, kräftezehrenden Kurven erreichten wir dann die Abzweigung zum Forstweg nach Vignasca, an der wir unsere Bikes sinnigerweise an ein Verbotsschild für Fahrräder festmachten.
Von Vignasca zur Bassa di Cardada
Von unserem Bikedepot aus liefen wir noch ein wenig in Richtung Vignasca und bogen kurz davor auf den Wanderweg ab, der rechterhand steil ansteigend durch den Bergwald zur Bassa di Cardada führte, dem Sattel zwischen der Cimetta und der Cima della Trosa. Dieses Teilstück war interessant, da hier im Kontrast zum sonstigen Waldgelände grösstenteils Birken standen, zwischen denen grobe Felsblöcke herumlagen. Bei der Bassa di Cardada stiegen wir aus dem Wald heraus und standen auf einem Grassattel, von dem aus man links zur Cima della Trosa und rechts zur Cimetta hinaufwandern konnte. Wir wandten uns zuerst der Cima della Trosa zu.
Aufstieg zur Cima della Trosa
Der Wanderweg zur Cima della Trosa war vielbegangen und vom Sattel aus konnte man schon das Gipfelkreuz mit zahlreichen Besuchern aus der Ferne erkennen. Unterwegs im Aufstieg hatten wir einen herrlichen Blick ins Maggiatal. Vom Gipfel aus konnten wir dann zusätzlich den gestern bestiegenen Madone und unseren Aufstiegsweg dorthin erkennen. Zwischen Cima della Trosa und Madone verlief ein blau-weiss markierter Bergweg, bei dem allerdings ein beträchtlicher Abstieg in den Sattel zwischen beiden Gipfeln sowie auf der Gegenseite ein ebenso langer Aufstieg zum Madone zu bewältigen wäre. Vom Lago Maggiore, von dem wir bisher hauptsächlich das Seebecken bei Locarno zur Gesicht bekommen hatten, konnten wir erstmals auch den langgezogenen Teil des Sees in Richtung Italien sehen.
Übergang zur Cimetta
Nachdem wir uns in alle Himmelsrichtungen sattgesehen hatten – das Wetter war heute auch deutlich angenehmer und wärmer als gestern – stiegen wir vom Gipfel auf gleichem Weg wieder zur Bassa di Cardada ab und gingen gleich weiter zur Cimetta. Wir erreichten hier die Bergstation der Sesselbahn von Cardada und etwas weiter oben eine geräumige Aussichtsterrasse, die wiederum einen wunderschönen Ausblick in alle Richtungen und noch mehr Sicht auf den Lago Maggiore bot. Hier konnten wir auch die Skianlagen erkennen. Sie umfassten offenbar zwei Pisten, eine davon entlang unserer Aufstiegsroute von Vignasca nach Bassa di Cardada. Wieviel Schnee hier effektiv im Winter liegt und wie sich der Skibetrieb auf dieser geringen Meereshöhe gestaltet, wird zu gegebener Zeit noch zu erforschen sein.
Abstieg und Rückfahrt
Von den Gipfelanlagen der Cimetta stiegen wir auf einer breiten Waldschneise, gemäss Pistenplan offenbar die einfachere der beiden Pisten, in einem schönen Spaziergang zum Waldweg und zu unseren dort abgestellten Bikes ab. Von hier aus fuhren wir auf dem Hinweg wieder zurück nach Monte Brè, Orselina und einmal mehr mit Blick auf Villen und Palmen in der Abendsonne hangwärts nach Contra.