Weesen → Obersee

Ausgangspunkt
Weesen, Parkplatz Bahnhof.
Tourdaten
- Weglänge: 32.2 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 880 Hm
Routenbeschreibung
Der heutige Tag stellte einen historischen Moment dar: zum ersten Mal seit einem Vierteljahrhundert war ich wieder im Glarnerland unterwegs. Gleichzeitig war dies meine erste Mountainbiketour in diesem Jahr und im Kanton Glarus überhaupt.
Von Weesen zum Obersee
Ausgangsort war heute Weesen am westlichen Ende des Walensees. Weesen hatte ich bereits im letzten Jahr erstmals auf meiner Toggenburg-Runde über Amden nach Wildhaus durchquert. Jetzt fuhr ich aber in südliche Richtung, zunächst über die weiten Ebenen des Riet, nach Näfels. Von hier aus wollte ich zum Obersee aufsteigen. Der Obersee ist ein idyllisch gelegener Bergsee am Fuss des mächtigen, schon aus der Linthebene von weitem sichtbare Rautispitz. Er ist sozusagen der kleinere Nachbar des bekannteren (und im Sommer überlaufenen) Klöntalersees auf der anderen Seite des Rautispitz.
Nach einer schönen Fahrt auf Radwegen entlang der Bahnlinie, gefolgt von einigem Hin und Her durch die verwinkelten Gassen von Näfels, fand ich die Bergstrasse zum Obersee. In zahlreichen Kurven ging es von nun an stetig durch den Bergwald empor. Auf 730m nahm die Steigung ab und ich erreichte das Haslenseeli. Gemäss Karte hätte ich einen See erwartet; zumindest um diese Jahreszeit war hier aber nur eine löchrige Sumpfwiese zu sehen. Also fuhr ich durch den schattigen, auf dieser Höhe schon merklich kälteren Wald weiter. Im zurückliegenden Aufstieg hatte ich noch bedauert, heute auf dem schwereren Mountainbike statt mit dem Gravelbike unterwegs zu sein. Angesichts der ersten Schnee- und Eisflecken fühlte ich mich auf den breiteren und griffigeren MTB-Reifen jetzt aber doch sicherer.
Wenig später erreichte ich ein rauschendes Kleinkraftwerk und das Restaurant Aeschen. Danach wurde die Strasse erneut steiler. Vom Berghotel Obersee am östlichen Seeufer trennte mich jetzt aber nur noch ein Kilometer. Beim (noch geschlossenen) Hotel endete die geräumte Strecke. Auf weichem Schnee eierte ich noch zu einem Parkplatz und zum Seerundweg dahinter. Bei einer Lichtung am Ufer war mit dem Bike dann aber endgültig Schluss. Ich genoss hier noch den herrlichen Ausblick auf den schneebedeckten See und auf das umliegende Bergpanorama, bevor ich mich auf den Rückweg machte.
Vom Obersee nach Boggenberg
Da ich von vornherein nicht damit gerechnet hatte, viel weiter als bis zum Obersee zu kommen, hatte ich mir schon zuhause noch einen Zusatzabstecher vom Obersee zum nördlich gelegenen Näfelser Berg ausgedacht. Die Strasse zu den zahlreichen Bergbauernhöfen an dessen Südhang war wie diejenige zum Obersee schneefrei geräumt, da die Höfe in diesem Voralpenlagen zwischen 1000 und 1500m meist ganzjährig bewohnt sind.
Das Ende der Ausbaustrecke war für mich am höchsten Hof auf dem Boggenberg erreicht. Hier ging die Strasse in einen Wanderweg über die Wiesenhänge bis zum höchsten Punkt auf der Boggenhöhi über, der jedoch noch schneebedeckt war. Ein wild bellender Hofhund schien mich zudem energisch von diesem Weiterweg mit nassen Füssen abhalten zu wollen. Nichtsdestotrotz konnte ich auch von hier die prächtige Aussicht über die Berge an der Kantonsgrenze zu Schwyz im Westen geniessen, sowie zum ebenfalls noch tief verschneiten Passübergang zum Klöntalersee bei Längenegg.
Rückfahrt nach Weesen
Vom Boggenberg fuhr ich auf gleicher Strecke zur Einmündung beim Obersee hinunter und auf dem Hinweg wieder in Richtung Näfels. Beim Haslenseeli hinter dem Brandhüttli konnte ich die Strassenfahrt auf einem sehr holprigen Wanderweg abkürzen und damit zugleich meine erste „Trailabfahrt” in diesem Jahr absolvieren. Die Begegnung mit einer entgegenkommenden Wanderin, der bei meinem Anblick das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand, bestätigte mich vollends in der richtigen Routenwahl. Danach geriet ich wieder auf die Strasse, verpasste im Temporausch einige weitere mögliche Abkürzungen und fand mich unversehens in den Gassen von Näfels wieder.
Beim Bahnhof Näfels wählte ich den Weg über die Linthbrücke und folgte dem malerischen Uferweg auf der östlichen Seite des Escherkanals. Ich fand diese autofreie Variante auch landschaftlich viel schöner als den Hinweg durch das Riet, zumal sie über Gäsi ziemlich direkt wieder zum Parkplatz in Weesen zurückführte.
Fotos


























