Ausgangspunkt

Bad Ragaz, Parkplatz Schlossstrasse.

Tourdaten

• Weglänge: 113 km
• Höhendifferenz: ↑↓ 2015 Hm

Routenbeschreibung

Auf dieser längeren Bikerunde wollte ich verschiedene Sehenswürdigkeiten in einer Runde abklappern. Zum einen wollte ich erstmals den Radweg erkunden, der von Walenstadt am gesamten Südufers vom Walensee entlang bis nach Weesen (und weiter) verläuft. Dann wollte ich nach vielen Jahren wieder einmal Amden besichtigen; hierher bin ich in früheren Zeiten oft von Zürich aus zum Wandern und auch schon zum Klettern am Mattstock gefahren. Von Amden aus wollte ich zur Vorder Höhi aufsteigen, dem Passübergang von Amden ins Toggenburg. Nach einer Fahrt durchs Toggenburg und durch Ortschaften wie Unterwasser und Wildhaus, die für mich auch schon Ausgangspunkte für Wanderungen im Alpstein waren, würde es über den Grabserberg wieder hinunter ins Rheintal gehen.

Walensee

Von meinem Ausgangspunkt in Bad Ragaz fuhr ich zunächst über Wangs, Vilters und Mels zum schnurgeraden Radweg, der am Ufer der Seez entlang an Flums vorbei bis nach Walenstadt führte. Dort begann die sehr abwechslungsreiche nächste Etappe vom östlichen zum westlichen Ende des Walensees bei Weesen. Der Radweg verlief durchwegs abseits vom Verkehr direkt am Ufer oder durch Wohnviertel, immer wieder mit kleinen Zwischensteigungen und -abfahrten. Ständig begleitet wurde man vom grandiosen Ausblick auf die Churfirsten, die hoch über dem gegenüberliegenden Seeufer aufragten. Bald wurde erstmals der Blick auf Weesen und auf die Sonnenterrasse von Amden mitsamt des bevorstehenden steilen Aufstiegs frei.

Amden

In Weesen überquerte ich den breiten Linthkanal. Nun begann der lange Anstieg auf der Strasse von Weesen nach Amden, teils durch verschiedene Felsgalerien. Von früher hatte ich die schwierigen Klettergebiete über den Galerien noch gut in Erinnerung; sie existierten auch heute noch und einige Kletterer waren in den Felswänden über der Strasse zu sehen. Eigentlich wollte ich der ganzen Hauptstrasse bis nach Amden folgen. In einer Kurve zweigte jedoch eine Mountainbikeroute ab, bei der ich schon in der Planung Bedenken hatte, ob sie im Aufstieg zu schaffen sei. In der Tat war die Steigung in einem kurzen Abschnitt zu hoch und ich musste schieben, der Rest war jedoch anstrengend fahrbar. Nächstes Mal würde ich hier aber definitiv auf der Strasse bleiben.

Amden hatte ich noch als etwas vernachlässigtes Bergdorf im Kopf, das seine besten Zeiten wohl hinter sich hatte. Die Erinnerungen von damals standen waren allerdings längst durch die Realität überholt worden. Das Dorf hatte sich in meiner Abwesenheit beträchtlich weiterentwickelt. Neubaugebiete sind entstanden, das Angebot an Läden und Infrastruktur im Dorfzentrum hatte sich gewaltig erweitert, alles machte einen sehr gepflegten und gehobenen Eindruck.

Ich fuhr aus dem Dorf heraus weiter in Richtung Vorder Höhi. Der Aufstieg war steiler und länger, als ich ihn in Erinnerung hatte. Im oberen Teil genoss ich das Panorama vom benachbarten Gulmen und Leistchamm, beides häufige Tourenziele von früher, bis hin zu den Glarner Alpen hinter mir. Nur wenige Wanderer und Radfahrer waren heute auf der Vorder Höhi als sonst beliebtem Ausflugsziel zu sehen.

Toggenburg

Auf der anderen Seite der Vorder Höhi begann die längere und kurvenreiche Abfahrt ins Toggenburg. Ich musste hier etwas Vorsicht walten lassen, da im Wald ständig mit nassen oder verschmierten Stellen und vor allem auch mit Gegenverkehr gerechnet werden musste. Unterwegs genoss ich aber den Ausblick auf die Churfirsten von ihrer „Rückseite“ aus. Auf den Alpgebieten von Selun und Sellamatt unter den aufragenden Gipfeln war ich vor Urzeiten auch schon mit Schneeschuhen und mit meinem ersten Mountainbike unterwegs gewesen. Ich überlegte mir schon, wann und wie man diese Touren wiederholen könnte.

Im Toggenburg endete die Abfahrt dann im Dorf Starkenbach. Auf einer Nebenstrasse fuhr ich der Thur entlang nach Alt St. Johann und von dort auf der Hauptstrasse weiter durch Unterwasser und Wildhaus. Die Landschaft war nun eindeutig voralpin geprägt mit Höhenlagen zwischen 800 und 1000 Metern, die Wiesen leuchteten grün und viele Häuser waren geradezu postkartenmässig kitschig mit Blumen geschmückt.

Rheintal

Hinter Wildhaus verliess ich die Hauptstrasse wieder und fuhr auf Alpstrassen nach Grabserberg. Hier eröffnete sich ein Panorama über die Weiten des Rheintals in Richtung Bodensee bis hin zur Bergkette der Drei Schwestern über Liechtenstein. Die anschliessende Abfahrt nach Grabs hinunter verlief weiter nach Buchs SG und Sevelen, auf der gegenüberliegenden Rheinseite von Vaduz. Nach einem letzten grösseren Anstieg erreichte ich die Burg Wartau und fuhr auf der anderen Seite nach Trübbach und über eine längere Strecke der Bahnlinie entlang nach Sargans. Nach einer kleineren Irrfahrt um den Bahnhof herum erreichte ich die Industriezonen von Mels und kurz darauf wieder die Strecke vom Hinweg, auf der ich Bad Ragaz erreichte.

Fotos