Weesen → Klöntalersee

Ausgangspunkt
Tourdaten
- Weglänge: 59.4 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1000 Hm
Routenbeschreibung
Nach meiner kürzlichen Rekognoszierungstour zum Obersee wollten wir heute die Messlatte ein Stück höher legen: wir nahmen uns vor, mit den Mountainbikes zum Klöntalersee und weiter in Richtung Pragelpass zu fahren, so weit es die Strassenverhältnisse zuliessen.
Von Weesen zum Klöntalersee
Der erste Teil der Strecke folgte wiederum von Weesen aus den Radwegen durch die Linthebene nach Näfels und diesmal noch etwas weiter bis Netstal. Netstal war in früheren Zeiten ein Zentrum der Textilindustrie und noch heute konnten wir viele der einstigen Fabrikgebäude und Patrizierhäuser erkennen. Am Ortsrand zweigte eine Seitenstrasse ab, die hinter einer Anhöhe dann in die „richtige” Autostrasse ins Klöntal einmündete.
Auf der schneefrei geräumten und trockenen Strasse begegneten uns erfreulicherweise auch heute nur einzelne Autos. Wir kurbelten stetig bergwärts durch den Wald und erreichten nach einigen Kilometern die Häuser von Rhodannenberg und die Staumauer am östlichen Seeufer. Der Klöntalersee war grösstenteils entleert. Der Überlauftrichter und einige Bootsstege ragten aus dem schlammigen Seeboden, die Uferflanken waren von schön anzusehenden Eisschollen bedeckt.
Vom Klöntalersee nach Richisau und zur Kantonsgrenze
Von der Staumauer fuhren wir auf der Uferstrasse weiter nach Vorauen am westlichen Seeende. Die Sonne stand jetzt noch im Süden und versteckte sich hinter den gewaltigen steilen Flanken des Vrenelisgärtlis. Wir fuhren hier mehrheitlich im eisigen Schatten der gegenüberliegenden Felswände – ein grosser Gegensatz zur sonnigen Linthebene, wo wir beim Aufstieg ins Klöntal schon ziemlich ins Schwitzen kamen.
Bei Vorauen kamen wir dann wieder in die Sonne. Von hier aus verlief die Strasse weiter zum aktuell noch gesperrten Pragelpass zwischen den Kantonen Glarus und Schwyz. Ein Schild wies aber darauf hin, dass die Strecke bis Richisau geräumt war. Wir nahmen also die nächste, relativ angenehme Steigung dorthin in Angriff.
Nach Richisau folgten noch die Höfe bei Vorder- und Hinter Richisau, danach erreichten wir die Kantonsgrenze. Wenige Meter später war dann tatsächlich Schluss mit der Schneeräumung. Die Passstrasse verschwand nun unter einer dicken Schneedecke, auf der uns gerade zwei Tourenskifahrer entgegenfuhren. Sie waren ganz offensichtlich nicht die einzigen, denn die Schneeunterlage auf dem Strassenverlauf war derart plattgefahren und verdichtet, dass wir auch zu Fuss noch einige Meter darauf weitergehen konnten. Vielleicht hätten wir sogar den (nur noch rund 4 km entfernten) Pragelpass wandernd erreichen können, aber dazu war es zeitlich jetzt natürlich viel zu spät.
Rückfahrt von Richisau zur Staumauer
Nach der kalten Fahrt im Schatten am Seeufer hatte ich für den Rückweg schon das Schlimmste befürchtet. Glücklicherweise war die Sonne bis unserer Rückfahrt schon merklich nach Westen gewandert, sodass ein grosser Teil der Uferstrasse nun in der Sonne lag. Bald standen wir wieder auf der Staumauer und fassten einen neuen Plan. Schon auf dem Hinweg war uns nämlich aufgefallen, dass einige Autos auf einer zweiten Zufahrt aus der Linthebene zum See über die Schwammhöchi fuhren. Auf der Karte hatte ich diese Strecke nur für eine (höchstwahrscheinlich ungeräumte und tief verschneite) Waldstrasse gehalten. Vor Ort machte es aber den Anschein, dass die Strasse geräumt und durchgehend befahrbar sein könnte.
Über die Schwammhöchi in die Linthebene
Wir versuchten also unser Glück und stiegen auf der schattigen, schmalen Strasse in Richtung Schwammhöchi auf. Je höher wir kamen, desto kälter wurde es. Gegen den höchsten Punkt bei Saggberg hin war der Asphalt von Schnee und stellenweise gar von einer blanken Eisschicht bedeckt. Wir bewältigten diese Abschnitte rutschend und schlingernd, erreichten aber zum Glück bald die mehr nach Süden exponierte Abfahrt nach Netstal. Auch hier war zuerst noch Vorsicht wegen Eisglätte angesagt. Schnell wurde es aber sonniger und wärmer und im Nu erreichten wir wieder die ersten Wohnsiedlungen bei Netstal.
Die restliche Rückfahrt nach Weesen folgte dem Hinweg, wobei wir wie neulich schon beim Bahnhof Näfels auf den Radweg am Ostufer des Escher-Kanals wechselten und verkehrsfrei über Gäsi zurückfuhren.
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