Taminaschlucht bei Bad Ragaz

Ausgangspunkt
Bad Ragaz.
Tourdaten
- Weglänge: 12.7 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 480 Hm
Routenbeschreibung
Am südlichen Dorfrand von Bad Ragaz entspringt die Tamina aus einer tief eingeschnittenen Felsschlucht. Hier wurde einst der Ruf von Bad Ragaz als Kurbad und Therme begründet. Mit „Taminatobel” wird der grösste Teil des Flusslaufs unter hohen Felswänden auf der einen und steilen Waldhängen auf der anderen Seite bezeichnet. Als eigentliche „Taminaschlucht” gilt erst der hinterste Abschnitt des Tobels, wo die Tamina tief am Grund der hier nur noch bis auf wenige Meter aneinandergerückten senkrechten Felswänden rauscht.
An dieser Stelle, wo sich das Tobel zur Schlucht verengt, wurde in früheren Jahrhunderten ein Badehaus betrieben. Von Bad Ragaz führt eine breite Waldstrasse der Tamina entlang durchs Tobel bis zum Badehaus und endet dort. Durch die enge Schlucht dahinter wurde ein Felsenweg errichtet, dessen Begehung allerdings kostenpflichtig ist.
Von Bad Ragaz zum alten Badehaus
Ich bin letztmals vor über einem Jahrzehnt durchs Taminatobel zum Badehaus spaziert. Damals war Sommer, das Badehaus und die Schlucht standen zur Besichtigung offen und dementsprechend viele Wanderer waren auf der Strecke dorthin unterwegs. Jetzt im Herbst waren die Anlagen allerdings schon für den Winter geschlossen. Wir hatten das Tobel praktisch für uns allein und konnten die Naturidylle, den herbstlichen Wald und das Rauschen der Tamina in vollen Zügen geniessen. Unterwegs liefen wir noch unter der beeindruckenden Taminabrücke durch, die hoch über uns die beiden Talseiten verband und die wir im August bereits mit dem Bike überquert hatten.
Von den Badeanlagen nach Pfäfers
Beim Badehaus angekommen, führte leider kein Weg am geschlossenen Drehkreuz beim Eingang zur Taminaschlucht vorbei. Dafür begann hier aber ein Wanderweg durch den steilen Bergwald hinauf, auf dem man wahlweise das Dorf Valens über dem westlichen Rand der Schlucht, oder Pfäfers auf der gegenüberliegenden Hangseite erreichen konnte. Wir wählten letztere Variante, die zudem noch über eine uns bisher nicht bekannte „Naturbrücke” führte.
Die Naturbrücke entpuppte sich als Felsbogen, welcher die enge Schlucht in ihrem hinteren Verlauf überspannte. Den Hinweistafeln nach seilten Mönche in der Frühzeit des Badebetriebs und vor der Errichtung des Badehauses ihre Kurgäste an dieser Stelle 70 Meter in die Schlucht ab, wo diese als „Therapie” dann mehrere Tage beim Quellwasser am dunklen Schluchtgrund verbringen mussten. Wir waren froh, diese Erfahrung nicht teilen zu müssen und stattdessen in entgegengesetzter Richtung über Holztreppen über den steilen Rand der Schlucht wieder ans Tageslicht aufsteigen zu können.
Über die Porta Romana nach Bad Ragaz
Der Wanderweg führte nun parallel zur Strasse ins Dorf Pfäfers. Dort stiegen wir über einen steilen Karrenweg durch die herbstlich gelb gefärbten Weinberge nach Fluppi ab. Dieser Weg wird als „Porta Romana”-Weg bezeichnet, dient dem dem Wegbelag nach zu urteilen aber inzwischen nur noch Kühen statt Römern als Durchgangsstrecke.
Bei Fluppi erreichten wir wieder die Strasse und den Radweg nach Bad Ragaz. Am Golfplatz vorbei erreichten wir das heutige Thermalbad und das Ortszentrum, wo unser Spaziergang endete.
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