Ponte Tibetano Carasc
Tourdaten
- Weglänge: 15 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 720 Hm
Routenbeschreibung
Nachdem die Wetterprognosen für die Alpennordseite für die nächsten Tage weiterhin kaltes und trübes Wetter ankündigten, machten wir uns auf den Weg zu einem Kurzurlaub in den (hoffentlich) sonnigen und warmen Süden. Wir wollten wieder in Richtung Bellinzona fahren und wussten aber von unserem letzten Besuch, dass die Nächte im Stadtzentrum nicht gerade so mäuschenstill wie hier auf dem Land sind. Wir schlugen deshalb unser Basislager diesmal in einer Ferienwohnung in Sementina am Hang nördlich über Bellinzona auf, von wo aus wir eine herrliche Aussicht auf die Stadt und trotzdem Ruhe vor dem Verkehrslärm geniessen konnten.
Den Auftakt nach unserer Ankunft am Nachmittag machte ein Ausflug zur tibetanischen Hängebrücke von Carasc. Dieses 270 Meter lange Bauwerk überspannt die tief in den Berghang eingeschnittene Schlucht des Flusses Sementina, der weiter unten bei Monte Carasso in den Fluss Ticino mündet.
Während Susanne von Ramoli her zu Fuss auf einem Wanderweg nach Selvatico am südlichen Ende der Brücke aufstieg, machte ich mich mit meinem Mountainbike auf dem Fahrweg dorthin. Schon auf den ersten Metern war klar: etwas stimmte mit dem Bike nicht. Das Tretlager knackte bei jeder Umdrehung laut und eindringlich, an ein erholsames Fahren war so nicht zu denken. Während ich nach mehrfacher erfolgloser Fehlersuche unterwegs ziemlich gestresst und knackend weiter hinauf nach Selvatico kurbelte (schliesslich hatte alles noch Stunden zuvor bei unserer Abreise tadellos funktioniert), war Susanne schon längst zu Fuss oben angekommen und wartete auf mich. Gemeinsam legten wir das letzte Stück zur Brücke zurück.
Der Ponte Tibetano war wirklich eindrücklich. Ich kann mich nicht erinnern, jemals auf einer solch langen Hängebrücke gestanden zu sein. In Anbetracht der Länge war sie dank seitlichen Seilverankerungen erstaunlich stabil und schwankte auch in der Mitte nur wenig. Ich denke, auf den richtigen tibetanischen Hängebrücken im Himalaya sieht es da schon anders aus…
Wir gingen noch zum anderen Ende der Brücke, wo Wanderwege weiter zu Berg- und Mittelstationen der Seilbahn von Monte Carasso nach Murnère führten. Von dort aus waren uns auch die meisten Wanderer entgegengekommen, die den Ausflug zur Brücke wohl als Rundwanderung mit Abstieg nach Sementina unternommen hatten. Wir hingegen kehrten auf dem gleichen Weg zurück und fuhren/joggten in der Abendsonne wieder zu unserer Unterkunft.