Biketour zum Chapfensee bei Mels

Ausgangspunkt
Bad Ragaz.
Tourdaten
- Weglänge: 58.7 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1740 Hm
Routenbeschreibung
Von Wald umgeben und auch von oben nur aus bestimmten Blickrichtungen sichtbar, versteckt sich der Chapfensee auf dem Hinterberg oberhalb von Mels so gut, dass er uns erst kürzlich und auch nur auf der Landkarte erstmals aufgefallen ist. Wir beschlossen, ihm im Rahmen einer Bikerunde über den südlichen Teil der Flumserberge einen Besuch abzustatten.
Von Bad Ragaz nach Mels
Unsere Tour führte zunächst für längere Zeit im Rheintal vom Ausgangspunkt in Bad Ragaz durch die Nachbardörfer Vilters und Wangs nach Mels. Im Wesentlichen fuhren wir dabei auf Strecken, die wir schon von anderen Touren in der Gegend (etwa ins Weisstannental oder zur Alp Gamidaur) kannten.
Aufstieg nach Wildenberg
Bei der Brücke über die Seez in Mels traf der Hinweg mit unserem späteren Rückweg zusammen und hier begann unsere Rundtour. Wir wählten den längeren Aufstiegsweg mit (hoffentlich) geringeren Steigungen und fuhren auf einem schönen Radweg zunächst weiter der Seez entlang bis nach Plons. Hier begann unser langgezogener Aufstieg auf Alpstrassen entlang der Hänge des Hinterbergs. Bis Tilserwiesen ging es nur aufwärts; bei der Abzweigung hier wäre es möglich, die Tour beträchtlich abzukürzen und direkt zum Chapfensee zu fahren. Wir fuhren jedoch bergab und danach weniger steil weiter ins Gebiet von Flumserberg-Portel, das vom eigentlichen Flumserberg durch das Schilstobel getrennt ist. Ein zweiter längerer Aufstieg nach Wildenberg folgte, auf dem wir ständig einen Ausblick auf den Flumserberg und seine Skiliftanlagen bekamen. Weiter oben kam sogar der Spitzmeilen in Sicht, ein kleiner aber auffälliger Gipfel und beliebtes Tourenziel.
Von Wildenberg zur Alp Cholschlag
Hinter den Alphütten von Wildenberg begann die „Schlüsselstelle“ der Tour: ein breiter, aber sumpfiger und von vielen Schlammpfützen durchsetzter Graspfad, der fast zwei Kilometer dem Hang entlang führte. Aus dem Tritt geraten oder gar absteigen war hier an den „gefährlichsten“ Stellen strikt verboten, wollte man nicht mit den Schuhen im Schlamm steckenbleiben. Mit kurzen heftigen Kraftanstrengungen wühlten wir uns also immer wieder durch Pfützen und über Graspolster hinweg, um ja im Sattel zu bleiben. Bei Mädems mündete der Pfad dann endlich wieder in eine solide Alpstrasse ein, auf der wir nach Vorsäss im Seitental der Alp Cholschlag abfuhren. Hier konnten wir auch erstmals den Chapfensee weiter unten sehen, der uns bis anhin auf der ganzen Strecke verborgen geblieben war.
An dieser Stelle beschlossen wir spontan, noch einen Abstecher zu den Alphütten weiter hinten im Tal zu machen. Ein Schild wies auf Herdenschutzhunde hin. Wir beachteten es aber nicht weiter, da uns bei Vorsäss bereits zwei Viehanhänger aus dem Tal entgegengekommen waren und wir annahmen, dass die Alpsaison somit zu Ende war. Es stellte sich aber heraus, dass am Gegenhang noch ein paar Schafe weideten, die von einem sehr pflichtbewussten Hund bewacht wurden. Dieser nahm sich dann auch tatsächlich die Mühe, einen Langstreckensprint bis zu uns auf dem Fahrweg hinzulegen und uns die Ohren vollzubellen. Bis zu den Alphütten bei P.1659 kamen wir noch; der sich dahinter steil aufschwingende Schotterweg schien uns danach nicht mehr lohnend und wir kehrten wieder um. Der Hund versuchte auf der Abfahrt erneut, vom Gegenhang aus mit uns mitzuhalten, was angesichts der Geschwindigkeit für ihn diesmal aber ein hoffnungsloses Unterfangen war. Zwei bedauernswerte und nichtsahnende Wanderer kamen uns jedoch von unten entgegen, sodass es dem Hund auch später an Abwechslung sicher nicht fehlen würde.
Abfahrt zum Chapfensee
Zurück bei Vorsäss kehrten wir wieder auf unsere normale Route zurück und gelangten nach einem kurzen Aufstieg in den Wald in einer sehr schönen Abfahrt zum westlichen Ende des Chapfensees bei Parmort. Die kleine Ebene hier mit Ferienhütten und Parkplätzen schien das Zentrum für Erholungsaktivitäten am See zu sein. Wir fuhren aber weiter und entfernten uns zunächst wieder vom See, bis wir auf einer steilen Abfahrt im Wald wieder beim östlichen Seeufer mit einer kleinen Staumauer ankamen. Es stellte sich heraus, dass die ganze Gegend ein naturgeschütztes Moorgebiet mit zahlreichen geologischen und botanischen Besonderheiten war. Man könnte den See auf einem Spazierweg umrunden; wir verzichteten aber darauf, da wir den Ausblick von der Staumauer über die spiegelnde Wasserfläche schon schön genug fanden.
Rückfahrt nach Bad Ragaz
Nach dem See vernichteten wir die noch verbleibenden 500 Höhenmeter Mels in zügiger Abfahrt bis ins Tal und nach Mels, wo wir bei der Seez am Ortsrand wieder auf unseren Hinweg trafen. Wir fuhren mehrheitlich auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Bad Ragaz, bogen aber hinter Vilters auf einen Forstweg am Waldrand ab und kamen so an zwei idyllischen Wasserfällen vorbei, die wir bisher noch nie gesehen hatten. In Bad Ragaz endete unsere Tour dann im bereits ziemlich regen Feierabendverkehr.
Fotos































