Giebel (1.949m)
Im Steilgras unterwegs zu einem wenig besuchten Berg mit einem Gipfelbuch von 2001.

Ausgangspunkt
Gebührenpflichtiger Wanderparkplatz "Auf der Höhe" (N 47.474° / E 10.416°) in Hinterstein bei Bad Hindelang.
Tourdaten
- Weglänge: 34km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1.370Hm
- Literatur: AVF-Führer „Allgäuer Alpen“ (14. Auflage 1993); R.1681 (I)
Routenbeschreibung
Um zum Giebel zu gelangen, muss man es zuerst zum abgelegenen Giebelhaus zuhinterst im Hintersteiner Tal (und auch wieder von dort zurück) schaffen. Zu Fuß dauert dies ewig, eher zu empfehlen ist also die Fahrt mit dem Wanderbus von Hinterstein aus, oder – noch besser – mit dem Bike.
Vom Parkplatz also auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Alpstraße zum Giebelhaus. Links daran vorbei führt eine Straße weiter hinauf in ein Tal in Richtung Pointhütte. Hier lassen wir das Bike stehen und starten unsere Wanderung zu Fuß auf einem steilen und steinigen Karrenweg, der an der Pointhütte rechts abbiegt. Das Fehlen jeglicher Beschilderung und Markierungen lässt bereits vermuten, dass der Giebel und seine Nachbarn wohl eher selten besucht werden.
Auf dem Karrenweg geht es nun in vielen Kehren aufwärts, an der kleinen Klammenhütte vorbei, und zum Schluß lang und relativ eben nach Norden zur einsamen Feldalpe am Fuß des Giebels. Hier endet der Weg, und ab jetzt ist ein guter Orientierungssinn gefragt. Das Gipfelkreuz des Giebels ist zwar schon von hier aus sichtbar, aber uns trennt noch ein wegloser Aufstieg über zunehmend steiler werdende Grashänge und Schrofen davon.
Wir folgen zunächst dem Weidezaun hinter der Hütte (sofern noch vorhanden) soweit hinauf wie möglich, und halten dann direkt auf einen markanten Felsabbruch im Gratverlauf auf der rechten Seite des Gipfelkreuzes zu (siehe auch Bilder unten). Mit etwas Glück treffen wir direkt unter der Felswand auf eine schwache Trittspur (im Aufstieg praktisch hoffnungslos, aber im Abstieg viel einfacher zu erkennen), umgehen die Felswand links und queren über ihr wieder nach rechts hinauf auf die Grathöhe. Ich habe eine etwas andere Aufstiegsvariante weiter links versucht in der Meinung, dass diese weniger steil wäre, sie war aber im Gegenteil gefühlt doppelt so steil und überhaupt nicht zu empfehlen.
Danach steigen wir über den im oberen Teil sehr steilen, aber dank der abgestuften Trittspur einfach zu überwindenden Grasgrat hinauf zum Gipfelkreuz. Bei meinem Besuch stammte das Gipfelbuch von 2001 und bot noch genügend Platz für Einträge. Es schien, dass sich im Schnitt nur alle 1-2 Wochen jemand hierhin verirrt.
Hinter dem Gipfelkreuz kann man auf dem sehr schmalen Grasgrat noch weiter aufsteigen. Laut Führer ist eine Begehung des ganzen Grats hinüber zu den anderen Gipfeln des Bergächtle und Salobers möglich, der Grat wird jedoch an mehreren Stellen durch Felsköpfe und -abbrüche im III. Grad unterbrochen.
Im Abstieg wieder auf dem gleichen Weg zurück, wobei die Abstiegsspur im hohen Gras von oben nun viel einfacher zu erkennen ist. Die Tour ist aufgrund der Steilheit im Gras wirklich nur bei trockenen Verhältnissen zu empfehlen; der letzte Regen sollte schon einige Tage zurückliegen.
Auf dem Rückweg habe ich beim Giebelhaus noch einen Abstecher ins benachbarte Obertal zur Laufbichlalpe unternommen, auf der während der Saison Bergkäse gekauft werden kann.
Fotos


















