Überschreitung Piz Linard → Lenzerhorn (2.906m)

Der Verbindungsgrat zwischen Piz Linard und Lenzerhorn erfordert vor allem Trittsicherheit in steilem Schieferschutt und einen guten Orientierungssinn. Wer den Normalweg von der Alp Sanaspans aufs Lenzerhorn als anspruchsvoll empfindet, sollte von einer Begehung lieber absehen. Wir haben die Tour in Richtung Piz Linard - Lenzerhorn gemacht; in umgekehrter Richtung dürfte sie einfacher sein, da die Route vom höheren Lenzerhorn absteigend besser einsehbar und auch kräftesparender begehbar ist.

Video

Ausgangspunkt

Brienz (am besten Postautohaltestelle Ruine Belfort; die frühere Aufstiegsmöglichkeit von Lantsch/Lenz aus durch den Wald ist wegen der Hangrutschung inzwischen permanent gesperrt).

Tourdaten

Routenbeschreibung

Von der Strasse unterhalb der Ruine Belfort aus über die Alpstrasse nach Pigni, Propissi Sot und Propissi Saura (letzter Trinkbrunnen vor der Alp Sanaspans!) und weiter auf dem Wanderweg in Richtung Hetta da las Nuorsas.

Etwa 100m nach den Hütten von Schautschen zweigt ein anfangs undeutlicher Pfad bei einer kleinen Waldlichtung (manchmal von Jägern als Parkplatz gebraucht) schräg nach links vom Wanderweg ab. Der Aufstiegsweg bis Arsa Pintga ist bei SwissTopo nicht verzeichnet; ich habe ihn und benachbarte Wege aber bei OpenStreetMap eingetragen.

Auf deutlicheren Wegspuren nun durch den Arvenwald von Arsa Pintga. Wo die Schlucht sich zu offenen Grashängen weitet, links in Richtung P.2231 halten und ab jetzt weglos den einfachsten Möglichkeiten und gelegentlichen Pfadspuren folgend nach NW bis zur SW-Gratschulter vom Piz Linard, die man etwa bei 2400m erreicht. Weiter steil über Gras und Geröll bis zum Gipfelkreuz mit Gipfelbuch. Es kann leicht umständlicher auch über die andere SO-Seite auf- oder abgestiegen werden.

Vom Gipfel ist der N-S-Verbindungsgrat zum Lenzerhorn gut einsehbar. Wir steigen über einfache Felsen und Geröll nach Norden ab und halten uns dabei bis etwa zur tiefsten Einsenkung des Grats bei P.2690 immer möglichst auf oder knapp neben der (brüchigen) Gratkante.

Im weiteren Verlauf wird das Gelände schwieriger, da der Weiterweg auf dem Grat durch eine Gruppe von Gendarmen versperrt wird, die links (westlich) in der Geröllflanke umgangen werden müssen. Die Kunst besteht nun darin, nicht zu tief in die zunehmend schiefrige und rutschige Gerlöllflanke abzusteigen und so von der Route abzukommen, aber auch nicht zu hoch an den Schieferfelsen des Gipfelaufbaus hochzusteigen, die nach oben hin immer steiler und heikler werden. Insgesamt folgen wir im unübersichtlichen Gelände einer hangwärts schräg aufsteigenden Linie. Es lohnt sich, Ausschau nach den wenigen Abschnitten mit Trittspuren zu halten und diesen zu folgen.

Um eine Felsrippe herum stösst man im Idealfall dann auf die weiss-blauen Markierungen des Bergwegs von der Alp Sanaspans, dem man im letzten Abschnitt zum Gipfel folgt.

Der Abstieg zur Alp Sanaspans folgt den markierten Bergweg. Im mittleren flachen Teil führen deutliche Wegspuren nach rechts in die weiten Geröllhänge der Nordflanke hinein, von wo man durchs Geröll abfahren kann und etwas Zeit gegenüber dem normalen Abstieg über P.2489 spart.

Fotos

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