Rund um die Cima di Medeglia
Tourdaten
- Weglänge: 50 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1420 Hm
Routenbeschreibung
Nachdem unsere letzten Ausflüge auf der Nordseite von Bellinzona und dem Piano di Magadino stattfanden, wollten wir auf der dritten und letzten Exkursion unserer aktuellen Tessin-Reise etwas im Süden der Stadt unternehmen. So kamen wir auf eine Biketour rund um die bewaldete Bergkette der Cima di Mediglia südlich von Cadenazzo, bei der wir im Verbindungstal zwischen Cadenazzo und Lugano herauskommen und somit auch etwas von dieser Gegend sehen würden. Eine weitere Vorgabe war, dass wir bis 18 Uhr wieder beim Bahnhof Bellinzona ankommen mussten, um mein Leihbike zurückzugeben.
Aufstieg
Von Sementina ging es zunächst durch die Ebene nach Camorino, wo unser Aufstieg begann. Über Paiardi kurbelten wir 330 Höhenmeter auf einer Asphaltstrasse hoch, die bei einer Quelle endete und dort zunächst in einen unbefestigten holprigen Waldweg, später in einen Wanderweg mit einigen Tragestrecken über Stufen und Steigungen überging. Bei Piano del Corte kamen wir wieder auf eine Alpstrasse, konnten auf ihr aber nur einen halben Kilometer lang bequem im Sattel sitzen bevor wir unsere Bikes erneut auf einem teils ausgesetzten Wanderweg im steilen Bergwald schieben und tragen mussten. Dieser mündete wiederum bei Meggiagra in eine Alpstrasse. Wir fuhren zum kleinen Weiler Monti di Calmagnun hoch und kurze Zeit endete auch hier die asphaltierte Strecke. Der restliche Forstweg bis zum „Passübergang“ bei P.1038 östlich der Cima di Medeglia liess nun aber deutlich an Steigung nach und führte auf dem letzten Stück fast eben zum höchsten Punkt unserer Tour.
Hier bei P.1038 kamen verschiedene Wege zusammen. Einer davon führte direkt zur Cima di Medeglia, ein anderer nach Osten dem Hügelzug entlang nach Mattro und Cima di Dentro. Leider hatten wir auf den Schiebestrecken im Aufstieg viel Zeit verbraucht und hatten Zweifel, ob wir den restlichen Weg zurück nach Bellinzona rechtzeitig zurücklegen konnten. Wir beschlossen daher, die erweiterten Ausflugsmöglichkeiten hier oben auf ein nächstes Mal zu verschieben und heute stattdessen auf direktem Weg auf der hier oben endenden Strasse nach Süden über Canedo und Borla nach Bironico abzufahren.
Abfahrt
Diese Abfahrt ins Val d’Isone war in mehrfacher Hinsicht eindrücklich. Zum einen tat sich auf der südlichen Seite vom Passübergang ein faszinierendes Panorama von einsamen Hügelketten und Bergwäldern auf, die in völligem Gegensatz zur Siedlungsdichte im Tal von Bellinzona standen. Die tief hängenden Wolken verliehen der Landschaft noch zusätzlich etwas Mystisches. Zum anderen staunten wir, wie klein die Ansammlungen von ein paar Häusern hier sein und trotzdem noch als eigenständige Gemeinden gelten konnten mit Postautoverbindung ins Tal, Abfallentsorgung und Postzustellung usw.
Je tiefer wir Kurve um Kurve in Richtung Bironico hinunter fuhren, desto mehr nahmen die Siedlungsdichte und auch der allgemeine Geräuschpegel wieder zu. Zwar fuhren wir am Osthang von Bironico entlang nach Norden, der Lärm der etwas tiefer und parallel gelegenen Zuglinie, Autobahn und Hauptstrasse war allerdings nicht mehr zu überhören. Nördlich von Rivera verlief der Radweg dann einen lauten Kilometer lang auf der Kantonsstrasse Lugano-Bellinzona, bis wir bei Monte Ceneri wieder in den Wald abbiegen konnten. Der nun folgende Abschnitt war sehr schön: nach einem kurzen Aufstieg zu einem Militärschiessplatz erreichten wir wieder die nördliche Hangseite unter der Cima di Medeglia und fuhren auf einem abwechslungsreichen und idyllischen Trail durch Kastanienwälder hinunter nach Robasacco, wo wir erneut auf die Kantonsstrasse trafen. Auf dem Radstreifen ging es lange abfallend zum Ortseingang von Cadenazzo. Hier begann eine interessante Fahrt durch Nebenstrassen, Seitengassen und auf Radwegen bis in die Fussgängerzone im Zentrum von Bellinzona und anschliessend zum Bahnhof. Mit meinem eigenen knackenden Bike, das ich zwei Tage lang im Bikedepot des Bahnhofs zurückgelassen hatte (welche Hürden man dort bei der erstmaligen Anmeldung als Neukunde vor dem verschlossenen Eingang überwinden muss, ist eine andere Geschichte), fuhren wir sodann wieder zurück ins Basislager nach Sementina.