Aroser Rothorn (2.980m) → Piz Mez
Lange, einsame Gratüberschreitung mit vier Gipfeln, einem „Fast-Dreitausender“ und einigen Kletterpassagen. Der Gegensatz zu den Völkerwanderungen am benachbarten Parpaner Rothorn ist beträchtlich.

Ausgangspunkt
Talstation der Rothornbahn bei Lenzerheide. Gebührenpflichtige Parkplätze (CHF 5/Tag).
Tourdaten
- Weglänge: 13,3 km
- Höhendifferenz: ↑ 470 Hm, ↓ 1.800 Hm
- Abstieg: 1.800 Hm
- Literatur: SAC-Alpinführer „Ringelspitz/Arosa/Rätikon“ (1. Auflage 2010), R.858 (T4) / R.861 (T4) / R.862 (T4) / R.866 (T4)
Routenbeschreibung
Zu Fuss oder mit der Rothornbahn zur Bergstation des Parpaner Rothorns. Von der Bergstation nach Osten auf einem breiten, vielbegangenen Wanderweg über Geröll wenig steil hinauf zum Gipfel des Parpaner Rothorns (2.861m).
Aroser Rothorn
Wenig unterhalb des Gipfels zweigt eine Wegspur nach Südosten ab zum Verbindungsgrat zwischen dem Parpaner und dem Aroser Rothorn. Zwei geologische Lehrtafeln sind sichtbar; nach der zweiten folgt man der Wegspur in Gipfelrichtung (eine andere biegt nach links ab). Der früher vielbesuchte Bergweg auf den höchsten Gipfel der Gruppe, das Aroser Rothorn, wurde vor Jahren aufgegeben. Die Wegmarkierungen wurden übermalt und Drahtseilsicherungen wurden entfernt. Inzwischen ist der frühere Wegverlauf aber wieder durchgehend bis zum Gipfel mit kleinen roten Quadraten anstelle der übermalten Markierungen gekennzeichnet.
Man folgt dem Grat, wobei einige exponierte, früher mit Drahtseilen gesicherte Stellen im Gratverlauf (u.a. ein Felskopf im ersten Teil des Grats, sowie einige abschüssige schuttbedeckte Stellen) etwas ausgesetzt zu begehen sind. Danach wechseln sich breitere, stellenweise grasbewachsene Wegabschnitte ab mit schmalen Felsgraten, die man auf der Kante überquert. Man erreicht schließlich den steilen Aufbau der Gipfelfelsen und klettert in diesen (I) immer den roten Markierungen folgend auf die breite Gipfelkuppe (2.980m; großer Steinmann mit Gipfelbuch).
Pizza Naira
Vom Gipfel aus ist der langgezogene Verbindungsgrat zum nächsten Etappenziel, dem Pizza Naira, deutlich zu sehen. Der Abstieg vom Aroser Rothorn nach Süden hinunter auf den Grat führt zunächst einfach über Geröll. Auf dem Verbindungsgrat angekommt, folgt man rot-weißen Markierungen auf der Grathöhe oder leicht unterhalb (östlich) davon. Die Überquerung des Verbindungsgrats über Geröll und einfache Felsabsätze bietet wenig Schwierigkeiten, mit Ausnahme eines markanten Plattenschusses aus schräg aufragenden Kalkplatten, die den Weg auf der Grathöhe versperren. Die Platten sind links von einem klaffenden, leicht absteigenden Riss durchzogen, an dem man sie an guten Griffen am Rand und auf Reibung stehend traversieren kann (I). Kurz danach umgeht man nochmals zwei kleine Felsköpfe auf abschüssigen Schuttbändern links und kehrt wieder zur Grathöhe zurück.
Nun auf dem breiter werdenden Schuttrücken weiter zu einem Platz mit einem Felsblock, auf dem ein nach rechts unten zeigender roter Pfeil aufgemalt ist. Die rot-weißen Wegmarkierungen führen nun vom Grat weg (siehe Abschnitt „Varianten“ unten).
Stattdessen geradeaus weiter bis an den Fuss der Gipfelfelsen des Pizza Naira. Nun in heikler Kletterei (I-II) durch die Nordflanke empor über abschüssigen Schutt, große Steine und brüchige Felsstufen auf vereinzelt festen Griffen und Tritten. Es bedarf großer Vorsicht, um nicht versehentlich eine weithin hörbare, polternde Steinlawine loszutreten. Falls andere Berggänger sich weiter oben aufhalten, kann es besser sein, mit dem Aufstieg abzuwarten, bis sie die Flanke verlassen haben.
Im obersten Teil des Gipfelaufbaus nimmt die Steilheit der Felsen dann ab und man erreicht den Hauptgipfel (2.870m). Dieser ist vom wenige Meter tieferen Nebengipfel durch eine kleine Scharte getrennt, in die man einfach absteigt und zum Nebengipfel hinüberquert.
Piz Mez
Vom Nebengipfel aus kann man den weiteren Abstieg und Gratverlauf zum Piz Mez gut überblicken. Der erste Teil des Abstiegs führt durch mäßig steiles Geröll bis zu einem Felskopf (kleines Eisenkreuz) und weiter hinab zum tiefsten Punkt auf dem zunehmend mit Gras bewachsenen Sattel zwischen Piz Naira und Piz Mez. Danach ohne Probleme über den schrofendurchsetzten Grasrücken, immer in Nähe der Grathöhe bleibend, bis zur breiten Gipfelkuppe des Piz Mez (2.729m).
Abstieg
Vom Gipfel des Piz Mez nach Süden über die steile, aber gut gestufte Grasflanke in einen breiten Geröll- und Graskessel absteigen. Man steigt im Kessel zunächst etwas hinunter in Richtung des kleinen Sees Lai Pintg, quert aber noch über dem untersten Teil des Kessels (Felsabbrüche) auf die Grashänge links davon. Nun auf Gras hinab zum weithin sichtbaren Wanderweg, der von der Furcletta links am Lai Pintg vorbei zur Alp Sanaspans führt. Auf diesem Weg hinab bis zur Einmündung in den breiten Wanderweg vom Parpaner Rothorn, dann nach links zur Alp Sanaspans (teilweise bewirtschaftet).
Von der Alp zunächst auf dem breiten Fahrweg abwärts und bei einer Weggabelung (Wegweiser) der Abzweigung zur Alp Scharmoin folgen. Auf einem schönen Waldweg an einem Wasserfall und einer Feuerstelle vorbei zur Einmündung in die breite Fahrstraße zur Alp Scharmoin.
Varianten (im Abstieg)
- Vor den Gipfelfelsen des Pizza Naira (beim Felsblock mit dem roten Pfeil) kann man dem Pfeil und den rot-weißen Markierungen weiter nach rechts folgen. Sie leiten in den breiten Geröllhang westlich unterhalb des Pizza Naira, auf dem man über Geröll hinunter zum Alpgebiet von Sanaspans abfahren kann. Unten hält man auf den vom Parpaner Rothorn kommenden Wanderweg zu und erreicht ihn auf ca. 2.300m. Auf ihm weiter zur Alp Sanaspans und wie beschrieben ins Tal.
- Beim Felsblock kann auch nach links auf weniger steilem Geröll zur Alp Ramoz abgestiegen werden. Man steigt dort auf dem Wanderweg zur Furcletta auf und folgt ihm weiter bis zur Alp Sanaspans.
- Vom tiefsten Punkt im Verbindungsgrat vom Pizza Naira zum Piz Mez kann man nach links hinunter zum Lai Grond absteigen. In der Geröllmulde am See vorbei zum Wanderweg, der von der Furcletta kommt, und auf ihm zur Alp Sanaspans.
Fotos


























