Büelenhorn → Stulsergrat → Muchetta

Das Büelenhorn und die Muchetta sind zwei beliebte Tourenziele hoch über der Landschaft Davos und dem Albulatal. Zwischen ihnen liegt der lange Stulsergrat, über den man auf einem wunderschönen Panoramaweg vom einen Gipfel zum anderen wandern kann.

Während die meisten Besucher das Büelenhorn über den Normalweg von Westen her zu besteigen, scheint der Aufstieg über den Ostgrat laut SAC-Führer "ungebräuchlich" zu sein und "keine besonderen Vorzüge" gegenüber der Normalroute zu bieten. Ich erlaube mir, energisch zu widersprechen und halte den Ostgrat für eine abwechslungsreiche, abenteuerliche Variante, die zu probieren sich definitiv lohnt. Schon nur die Büelenfurgga als Tourenziel allein bietet eine herrliche Aussicht und eine einsame, wild-romantische Stimmung.

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Ausgangspunkt

Davos Monstein.

Tourdaten

  • Weglänge: 21.7 km
  • Höhendifferenz: ↑ 1638 Hm, ↓ 2191 Hm

Routenbeschreibung

Von Davos Monstein auf der Alpstrasse nach Inneralpen und Mäschenboden. Dem Wegweiser dort nach auf dem rot-weiss markierten Wanderweg über die weiten Grashänge der Büelen in Richtung Büelenhorn.

Auf ca. 2450m, dort wo das Gras langsam aufhört und grobe Felsblöcke auf einer Ebene herumliegen, verlassen wir den Weg zum Büelenhorn und wenden uns nach links (SW) in Richtung des deutlich sichtbaren Geröllhangs, der sich vom Einschnitt zwischen Mäschengrat und Büelenhorn herabzieht.

Auf dem erstaunlich festen und gut zu begehenden Geröll direkt in der Falllinie in Richtung des Einschnitts hochsteigen. Weiter oben stossen wir auf Wildwechsel, die den Geröllhang schräg links aufsteigend queren. Wir folgen ihnen etwas, bis der Hang weiter oben flacher wird. Auf Graspolstern unschwierig weiter zum breiten Passübergang der Büelenfurgga. In deren Mitte kann man bald einen Steinmann erkennen.

Spektakuläre Aussicht vom breiten Gras- und Geröllrücken der Büelenfurgga hinunter ins Stulsertal und auf die Ducankette jenseits davon. Wenig östlich von uns beginnt der Mäschengrat, der wild gezackt zum Gipshorn hinüberleitet. Im Westen hingegen erkennen wir den Ostgrat zum Gipfel des Büelenhorns, dessen Gipfelkreuz von hier aus bereits sichtbar ist.

Zunächst auf dem Schutt der Büelenfurgga leicht ansteigend zum Ostgrat. Dort und auch später sind immer wieder begehbare Pfadspuren zwischen den Felsen sichtbar. Das Gelände wird nun steiler, Felsabsätze und -türme schwingen sich auf. Wir umgehen die meisten im steilen Schrofengelände davon zuerst rechts, später dann vorwiegend links. Die steilen und brüchigen Hänge sind geröllbeladen und rutschig, also mit Vorteil stets möglichst nahe am Gratrücken bleiben. Das meiste ist Gehgelände; es gibt jedoch immer wieder Stellen, an denen man über sehr kurze Stufen oder zwischen Blöcken hochklettern muss.

Ein grosser Grataufschwung sieht zunächst wie der Gipfel aus; oben angekommen, sieht man aber lediglich das Gipfelkreuz viel weiter hinten und noch paar hundert Meter weiteres leichtes Gratgelände bis dorthin.

Vom Gipfel des Büelenhorns auf gut ausgetretenen Wegen nach Westen hinunter und bei einem Wegweiser weiter in Richtung Stulsergrat und Muchetta. Ich verzichte hier auf eine Wegbeschreibung; die T2-Wanderroute ist offensichtlich, sehr gut markiert und bereits vielfach beschrieben. Von der Muchetta sind wir auf einem langen Abstieg über Falein und die Alpstrasse dorthin nach Filisur hinuntergelaufen. Ein Maiensäss-Besitzer hat uns zum Wohl unserer inzwischen ziemlich platten Füsse unterwegs in seinem Auto mitgenommen, wofür ich herzlich danke!