Über das Churer Joch nach Tschiertschen

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Ausgangspunkt

Tourdaten

  • Weglänge: 74.5 km
  • Höhendifferenz: ↑↓ 2300 Hm

Routenbeschreibung

Auf dem Churer Joch war ich schon einige Male (hier, hier und hier). Dies waren üblicherweise "Einwegtouren" mit Rückkehr auf dem gleichen Weg. Heute wollte ich hingegen einmal eine etwas anstrengendere Rundtour versuchen. Der Plan war, vom Churer Joch über Tschiertschen nach Passugg hinunter zu gelangen und von dort die schöne Bikeroute im Aufstieg zur Lenzerheide zu versuchen, auf der ich bisher nur von der Lenzerheide in die Gegenrichtung nach Chur abgefahren bin.

Wieder einmal waren Gewitter im Tagesverlauf angesagt und so war für mich bei der Abfahrt noch nicht klar, ob ich es überhaupt über das Churer Joch hinaus schaffen würde. Die Route führte wie üblich landschaftlich sehr abwechslungsreich über Brienz am Felssturz vorbei nach Lantsch/Lenz, auf Trails durch den Wald weiter bis zum östlichen Dorfrand über der Lenzerheide und ein Stück weiter durch das "Bike Kingdom", wo gerade ein MTB-Downhill-Wettkampf stattfand und am gesperrten Wegstück eine Zwangspause angesagt war. Danach folgte eine schöne Abfahrt durch den Wald nach Parpan und der nun anschliessende langgezogene Anstieg am Plantahof vorbei über offene Weidehänge hinauf zum Churer Joch.

Auf der Hochebene vom Churer Joch waren die nächsten Etappenziele weit unten in Richtung Chur schon zu erkennen. Das Wetter schien noch zu halten, sodass ich mich auf das nächste Wegstück hinunter nach Tschiertschen machte. Vom Churer Joch war schon die Talstation vom kleinen Skilift von Ifang zu erkennen. Dort begann ein Waldweg, der weiter hinunter nach Tschiertschen führen würde. Zwischen Churer Joch und Waldweg gab es allerdings nur einen steinigen Wanderweg durch sumpfiges Gelände. Mit dem Gravelbike auf den Schultern machte ich mich also Schritt für Schritt auf den Abstieg. Das Gravelbike bereitete mir keine grösseren Unannehmlichkeiten, das stehende Wasser zwischen den Graspolstern und der Weg, der stellenweise auch als Bachbett diente, hingegen schon. Ich war daher froh, als ich bei der kleinen Hütte vom Skilift angelangt war und wieder einen befahrbaren Weg vorfand. Wobei "befahrbar" sehr wohlwollend ausgedrückt ist; die Abfahrt im oberen Teil war eine sehr holprige Angelegenheit und der Wegzustand verbesserte sich erst etwas weiter unten. Auf einer asphaltierten Alpstrasse fuhr ich am Schluss sehr zügig und genussvoll um viele Kurven herum ins Dorf von Tschiertschen. Unterwegs kam ich auch an Abzweigungen vorbei, an die ich mich noch von unserer Wanderung zum Parpaner Schwarzhorn her erinnern konnte.

Ich fuhr nun durchwegs weiter auf der Strasse von Tschiertschen nach Praden und Passugg. Hier mündete die Mountainbikeroute von Churwalden her ein, über die ich bisher immer nur abgefahren war. Heute ging es hingegen erstmals bergauf. Interessanterweise – und dies stelle ich oft fest – kommen die Wege mir in der Abfahrt steiler als im Aufstieg vor. Jedenfalls kurbelte ich in ziemlich angenehmer Steigung nach Churwalden hoch, wobei nur das letzte Stück ins Dorfzentrum hinauf deutlich anstrengender war. In Churwalden füllte ich meinen inzwischen ziemlich leeren Trinkbeutel wieder auf und machte mich auf den Weg zur nächsten Herausforderung: den Aufstieg von Churwalden über Salez zum Höhenweg bei Mittelberg. Dieses Stück hatte ich bergab als sehr steil in Erinnerung und aufwärts war es entgegen aller Hoffnung heute auch nicht leichter. Schweissgebadet kam ich bei der Wegkreuzung in Mittelberg an und war heilfroh, dass ich nun zunächst über einen längeren und landschaftlich sehr schönen Weg bergab bis nach Parpan rollen konnte.

Von Parpan fuhr ich der Strasse entlang über die Parpaner Höhe nach Valbella weiter. Zum einen besitzt die vielbefahrene Durchgangsstrasse in diesem Abschnitt einen Radstreifen, zum anderen wollte ich nicht wieder wie auf dem Hinweg im Wald durch den Rummel vom Bike Kingdom hindurchfahren müssen. Der Aufstieg von Parpan nach Valbella war kurz und nicht zu vergleichen mit dem längeren und mühsamen Aufstieg auf der verkehrsreichen Strasse von Churwalden nach Parpan, den ich das letzte Mal gewählt hatte. In Valbella bog ich dann zum westlichen Ufer vom Heidsee ab und fuhr auf den Trails entlang vom Golfplatz und über Tschividains nach Lenz und weiter heimwärts. Die Gewitter hatten sich zeitlich zum Glück gegen den Abend hin verschoben, sodass ich diesen Tag doch noch für eine lange und neue Tour nutzen konnte.

Fotos

Die Wolken bei Lenz überlegen sich noch den weiteren Plan…
Über der Lenzerheide
Über der Lenzerheide
Rauschende Bäche von den letzten Gewittertagen
Wieder mal grosse Action im Bike Kingdom
Wieder mal grosse Action im Bike Kingdom
Bei Parpan
Blick zurück vom Aufstieg aufs Churer Joch
Der Gürgaletsch kurz vor dem Churer Joch
Blick vom Churer Joch auf Chur und das Rheintal
Gürgaletsch vom Churer Joch aus
Der bevorstehende Abstieg zu Fuss über die Skipiste
Im Abstieg zu Fuss Richtung Tschiertschen
Wieder auf befahrbaren Wegen über Tschiertschen
Blick zurück auf das Churer Joch
Alphütten vor dem Aroser Weisshorn
Blick auf das Schanfigg bis hinten zum Strelapass
Die Häuser von Tschiertschen
Bei der Abfahrt durch Praden in Richtung Passugg
Im Aufstieg zurück nach Parpan
Am Heidsee in der Lenzerheide
Auf dem Heimweg vor Brienz