Biketour Zillis → Splügenpass
Meine erstes Mal auf zwei Rädern am Splügenpass!
Ausgangspunkt
Kostenloser Besucherparkplatz am Ortseingang von Zillis.
Tourdaten
- Weglänge: 68 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1720 Hm
Routenbeschreibung
Der Splügenpass ist einer der zahlreichen befahrbaren Alpenpässe zwischen der Schweiz und Italien. Obwohl der benachbarte San Bernardino-Pass weitaus schneller und auf einer besser ausgebauten Strasse (sowie durch einen Autotunnel) in den Süden führt, ist der Splügenpass bei allen Arten von Fahrern auf zwei und vier Rädern auch als eigenständiges Tourenziel beliebt. Hinter und unterhalb der Passhöhe auf italienischer Seite liegt nämlich der malerische Lago di Montespluga mit verschiedenen Einkehrmöglichkeiten.
Nachdem der Pass schon seit bald zwei Wochen geräumt war, konnte ich mich nun endlich zum ersten Versuch einer Fahrt hinauf mit der damit verbundenen Anstrengung überwinden. Der Zeitpunkt – der Freitag zwischen Auffahrt und Wochenende – war zwar vom zu erwartenden Ausflugsverkehr nicht unbedingt günstig, aber dies würde sich mit der nahenden Sommersaison wohl nicht mehr zum Besseren wenden, so meine Überlegung.
Startpunkt war diesmal das kleine Dorf Zillis an der Bernardino-Autostrasse, in dem ich beim letzten Besuch einen praktisch gelegenen, grossen Parkplatz ausgemacht hatte. Von dort fuhr ich durch das malerische Dorfzentrum von Andeer und weiter in der wildromantischen Roflaschlucht zur Staumauer des Sufnersees hinauf. Über Sufers erreichte ich bald Splügen und den Beginn der Passstrasse zum Splügenpass.
Auf der teilweise ziemlich engen Passstrasse war weniger Verkehr als erwartet, die Durchschnittsgeschwindigkeit besonders der zahlreichen Motorradfahrer dafür fast unangenehm hoch. Die sehr engen Haarnadelkurven im oberen Teil erforderten volle Aufmerksamkeit, da ein Ausholen zur Kurvenaussenseite wegen dem Gegenverkehr nicht immer möglich war, die Kurveninnenseite hingegen eine beträchtliche Steigung aufwies. Dieses Problem würde sich bei der Abfahrt später dann noch zusätzlich bemerkbar machen. Die Landschaft hingegen war faszinierend schön und wurde mit zunehmender Höhe immer winterlicher. Entlang von ein bis zwei Meter hohen Schneewällen am Strassenrand erreichte ich sodann zuerst das Zollhaus unterhalb der Passhöhe und etwas später dann die Passhöhe selbst.
Nun begann die rund 200 Höhenmeter lange Abfahrt zum Lago di Montespluga. Dabei war etwas Vorsicht geboten, da besonders die Kurven vom Schmelzwasser nass waren. Ich fuhr bei den Restaurants in Montespluga am nördlichen Ende vom See vorbei und am Ufer des noch völlig verschneiten Sees entlang bis zur Staumauer am südlichen Ende. Von hier aus könnte man noch viele Kilometer weiter hinunter nach Chiavenna fahren. Ich verzichtete bei dieser ersten Testfahrt darauf, da ich weder das Gepäck für eine Übernachtung in Italien noch die Kraft für einen anstrengenden Wiederaufstieg von dort unten am gleichen Tag hatte.
Ich fuhr also in der hochwinterlichen Gebirgslandschaft auf gleichem Weg wieder zurück und zur Passhöhe hinauf. Die Abfahrt von dort nach Splügen erforderte wiederum volle Aufmerksamkeit. Abgesehen von einer unnötig nahen Begegnung mit einem auf meiner Strassenseite in der Kurve entgegenkommenden Motorrad kam ich ohne Zwischenfälle in Splügen an.
Die weitere Fahrt zurück nach Zillis war nach vollbrachter Leistung sehr entspannt. Auf dem Rückweg fuhr ich auf einem schönen Waldweg dem Südufer des Sufnersees entlang und unten nach Andeer dann praktisch verkehrsfrei auf den Feldwegen der östlichen Talseite.