Überschreitung Rinerhorn → Leidbachhorn
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Ausgangspunkt
Postautohaltestelle Davos-Frauenkirch.
Tourdaten
- Weglänge: 18.2 km
- Höhendifferenz: ↑ 1700 Hm, ↓ 1756 Hm
Routenbeschreibung
Von der Postautohaltestelle Davos-Frauenkirch den Wegweisern folgend in Richtung Rinerhorn. Am Bauernhof beim Junkerboden vorbei gewinnt der bequeme Forstweg langsam an Höhe. Auf ihm zuerst nach NO, dann nach SW an P.1730 vorbei. Kurz vor der Abzweigung zur Waldalp wendet er sich erneut und endet auf etwa 1900m.
Hier beginnt der steile, wurzeldurchsetzte Pfad zur Äbirügg. Bei der Wegkreuzung (P.2106) geradeaus in Richtung des von weitem sichtbaren Rinerhorns. Am Bergrestaurant auf dem Hübel vorbei weiter zum Gipfel des Rinerhorns, der auf einem schmalen Wanderweg in zahlreichen Kehren erreicht wird.
Von hier ist der markante, mit zahlreichen Felsköpfen gespickte Nordgrat des Leidbachhorns zu sehen, den wir nun überschreiten werden. Zunächst vom Rinerhorn hinüber zum Marchhüreli an die Stelle, wo der normale Wanderweg rechts hinunter zum Nüllisch Grat abzweigt (Wegweiser). Wir verlassen hier den Weg und steigen geradeaus zum ersten Geländekopf auf und auf der anderen Seite wieder ab.
Im Folgenden besteigen wir einen Felskopf des Nordgrats nach dem anderen, jeweils gefolgt von einem Abstieg in die dahinterliegende Scharte. Mit Ausnahme einiger Stellen am Anfang, die noch leicht im Geröll daneben umgangen werden können, halten wir uns durchgehend immer auf der Gratkante in anfangs noch einfacher Blockgratkletterei mit Gehgelände dazwischen. Bis fast zum Hauptgipfel erhöht sich die Schwierigkeit dabei zunehmend, übersteigt jedoch nirgends I-II. Pfadspuren in den abschüssiger und brüchiger werdenden Flanken mögen im späteren Verlauf an mehreren Stellen weiterhin Umgehungsmöglichkeiten andeuten, sind jedoch zwecklos und in jedem Fall exponierter und heikler als das Verbleiben auf dem Grat oder unmittelbar an seiner Seite. Eine exponierte Stelle mit einer schmalen Gratschneide lässt sich gut rittlings meistern.
Eine von weitem sichtbare, schräg aufgestellte Platte wird auf ihrer linken Seite in aufsteigenden Rissen und Bändern an guten Griffen überwunden. Beim darauffolgenden Felsbollwerk türmt sich eine weitere Platte aus der Scharte anfangs steil auf und wird ebenfalls links haltend über weniger gute Griffe und ausgesetzt erklettert. Nach den ersten Metern neigt sie sich zurück und wird einfacher. Bei einer Überquerung in Gegenrichtung ist dies jedoch aus unserer Sicht eindeutig die heikelste Schlüsselstelle im Abstieg.
Die Schwierigkeit nimmt ab hier nicht mehr weiter zu. Der Hauptgipfel mit einem Steinmann wird bald sichtbar und bietet im Vergleich zum zurückliegenden Teil keine Probleme mehr. Der vorhandene Kugelschreiber war defekt; wir fanden aber am Boden durch Zufall noch einen Bleistift. Vielleicht ist dies der Grund für die oft erwähnte angeblich geringe Besucherzahl?
Die Tour ist hier aber noch lange nicht zu Ende. Wir müssen zunächst den weiteren Gratabschnitt zu den Vorgipfeln in Richtung Leidbachfurgga bewältigen. Glücklicherweise ist die Schwierigkeit in diesem Teil nirgends mehr so hoch wie bisher und wird bis zur Leidbachfurgga sukzessive abnehmen. Wir erblicken links bald die steile Geröllschlucht, die sich von Sertig hinaufzieht und unter einem Gratkopf in zwei Teile gabelt. Wir bleiben auch hier weiter auf dem Grat, umgehen einen bizarren Zacken rechts und gelangen zum letzten Felsklotz, von dem aus sich der bereits sichtbare grasbewachsene Gratausläufer zur Leidbachfurgga hinunterzieht. Diesen Aufschwung besteigen wir nicht mehr, sondern steigen daneben nach links im Geröll etwa 20m ab, bis wir aus der Geröllrinne in wenigen Metern direkt auf den Grasgrat aussteigen können. Auf diesem nun einfach hinab, bis sich die Gelegenheit bietet, rechterhand im Geröll in den weiten Geröllkessel des oberen Leidbachtals abrutschen zu können.
Mehr oder weniger in der Mitte des Leidbachtals haltend, steigen wir anfangs über Geröll, später dann über Gras und danach durch Alpenrosenbüsche stetig hinab. Ein paar dazwischenliegende steilere Hangabschnitte sind problemlos. Der Leidbach erscheint bald aus dem Nichts; wir halten uns auf seiner (in Abstiegsrichtung) rechten Seite. Wir stossen zunehmend auf Pfadspuren; bei P.2020 treffen wir schlussendlich auf den Wander- und Bikerweg, der von den Hauderalpen bei Monstein in Richtung Nüllisch Grat führt.
Der schnellste Weg ins Tal geht ab hier geradeaus dem Bach entlang auf einem Wanderweg, später auf einer Strasse hinunter in Richtung Leidbachalp – Wissigenboden – Spina – Talstation Rinerhornbahn – Postautohaltestelle Davos-Glaris.