Seehorn und Surettaseen
Während die meisten Wanderer die vielbesuchten Surettaseen im Sommer wohl als Bade- und Picknickziel anstreben, fristet das darüber gelegene Seehorn ein einsames Dasein. Nur wenige Besucher scheinen sich auf diesen Berg zu verirren; wir waren in diesem Juni sogar erst die zweiten auf dem Gipfel. Eigentlich unverständlich, ist der Aufstieg auf das Seehorn doch relativ einfach und interessant zugleich mit viel Blockgeröll-Kraxelei. Vom höchsten Punkt aus geniesst man zudem eine sensationelle Rundum-Aussicht von den Grenzbergen zu Italien über den Tödi bis hin zu den Gipfeln im Prättigau.
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Ausgangspunkt
Mit Postauto von Thusis nach Splügen (Talstation Bergbahnen).
Tourdaten
- Weglänge: 17 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1600 Hm
Routenbeschreibung
Von der Talstation der Bergbahnen in Splügen (Haltestelle der Postautolinie Thusis-Bellinzona) den Wegweisern nach zuerst dem Bach entlang durch einen kleinen Wald, dann über eine Fussgängerbrücke und am Rand vom Wohnquartier hinauf zur Splügenpassstrasse. Bei einem weiteren Wegweiser (P.1493) beginnt der Aufstieg zu den Surettaseen. Zuerst geht es auf einer Waldstrasse, später auf einem gut markierten Wanderweg in Kehren durch den Fugschtwald hinauf zu den offenen Hängen der Rhäzünscheralp.
Beim Wegweiser P.2067 weiter den Berg hoch in zunehmend von Blockgeröll übersätem Gelände. Bald passieren wir den Unteren Surettasee, steigen an seiner Nordseite weiter den Hang hoch und erreichen nach weiteren 100 Höhenmeter den Oberen Surettasee mit dem knapp sichtbaren dahinterliegenden Turrasee.
Der Wanderweg führt am Nordufer des oberen Surettasees weiter zur Seehütte. Ein Ruderboot an einer Anlegestelle kann offenbar frei benutzt werden.
Nach der Seehütte verlassen wir den Wanderweg und streben weglos über Grashänge und Blockgeröll in Richtung des deutlich sichtbaren Nordwestgrats vom Seehorn. Bald begegnen wir unzähligen Steinmännern und einigen mehr oder weniger deutlichen Wegspuren dazwischen. Der Aufstieg ist im Prinzip beliebig. Man folgt immer den einfachsten Möglichkeiten durch und über das Geröll, immer auf oder knapp rechts (südseitig) vom stumpfen Gratrücken haltend. Ein aufragender kleiner Gratturm auf halber Höhe wird ebenfalls einfach rechts umgangen und bald erreichen wir auch schon den Gipfelsteinmann mit einem umgekehrten Skistock und einem feucht-schimmeligen Gipfelbuch darin.
Der Abstieg vom Gipfel erfolgt mehr oder weniger auf dem gleichen Weg. Unten beim Wanderweg vom Surettasee angekommen, halten wir aber nach rechts (östlich) und steigen auf dem Weg in Richtung Zapfboda und durch den Göriwald ab. Dieser Abstieg ist deutlicher blockiger und feuchter als der Aufstiegsweg; an einer Stelle muss ein umgefallener Baumstamm überklettert werden. Auf etwa 1780m Höhe kommen wir zur einer Wegkreuzung und laufen weiter nach rechts (Nordosten). In der nächsten grossen Kurve steht eine Blockhütte mit einem Brunnen. Dann geht es nach Westen über P.1478 und P.1429 zur Hauptstrasse, über eine Brücke und etwas später auf dem markierten Seerundweg am Nordufer vom Sufnersee entlang bis zur Postautohaltestelle in Sufers.