Zitterklapfen (2.403m)

Ein idyllischer Zustieg und eine spannende Gipfeltour mit Klettersteigeinlagen in düsteren Nordwänden hoch über dem Tal.

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Ausgangspunkt

Kostenloser Parkplatz (N 47.3153° / E 10.0085°) der Diedamskopf-Bergbahn in Schoppernau (Bregenzerwald)

Tourdaten

Routenbeschreibung

Aufstieg durchs Tal

Vom Parkplatz der Diedamskopf-Bahn auf dem Gehsteig der Hauptstraße nach Westen bis zur ersten Rechtskurve. Hier beginnt auf der anderen Straßenseite ein gelb-weiß markierter Wanderweg, der über zwei kleine Brücken führt. Nun stets den Wegweisern nach Bodenvorsäß folgen: hinter der zweiten Brücke nach rechts auf einen Fahrweg in den Wald hinein, bei der nächsten Einmündung wieder nach rechts. Zwischen zwei Häusern am Ausgang des Waldes zweigt der Wanderweg nach Bodenvorsäß links ab und führt hangaufwärts.

Über einen schönen, schattigen Pfad den Wegmarkierungen folgend stetig ansteigend durch den Wald, bis der Pfad auf 1.240m in einen Fahrweg einmündet. Nach links und dem Fahrweg weiter ins Tal hinein folgen.

Wir erreichen bald die kleine Ansammlung von gepachteten Ferienhütten in Bodenvorsäß, weiter oben befindet sich das Hotel Bergkristall (bewirtschaftet, Übernachtungsmöglichkeit). Zwei Brunnen am Fahrweg bieten die Gelegenheit, die Wasservorräte aufzufüllen. Von hier aus sind auch bereits das Talende und die darüber thronenden Gipfel sichtbar. Der langgezogene Gipfel rechts ist unser Tourenziel, der Zitterklapfen.

Nach Bodenvorsäß geht es etwas absteigend, dann wieder stets aufwärts nach Süden ins Tal hinein. Bei der Annalperaualpe teilt sich der Weg. Wir nehmen, dem Wegweiser folgend, hier die linke Abzweigung über einen zunächst grasigen, dann steinigen Pfad. Weiter oben kommen wir dann zu einer letzten Weggabelung, an der wir nach rechts in Richtung einer weithin sichtbaren Felsstufe mit einem Wasserfall abbiegen. Hier beginnen die blau-weißen Markierungen des Steigs zum Zitterklapfen.

Vom Talgrund zur Nordwand

Der Pfad führt zunächst zum Wasserfall am Fuß der ersten Felsstufe (Trinkwasser) und dann am Fuß der Felsen entlang schräg nach rechts aufwärts über Schutt und nasse Felsen an deren oberes Ende. Danach auf einem Grasrücken und über einzelne Geröllschrofen im Gras weiter hinauf in die breite Grasmulde zwischen den Nordwänden des Zitterklapfen zur Linken, und den Grashörnern bzw. der markanten Spitze des Annalper Stecken zur Rechten.

In der Grasmulde wendet sich der Weg bald nach links, und wir erreichen den Fuß der zweiten Felsstufe. Bei einem Felsblock mit Warnschild hört das leichte Gehgelände auf, und der Einstieg in das Felsgelände beginnt.

Nun immer den blau-weißen Markierungen folgend über teils abschüssige Felsabsätze und Geröllbänder steigen und klettern (Stellen max. I), bis wir die Felsstufe überwunden haben. An deren oberen Rand kommen wir auf ein weites Geröllfeld, in dem wir auf guten Pfadspuren im Zickzack aufsteigen.

Am oberen Rand des Geröllfelds kommen wir zum Fuß der nahezu senkrechten Nordabbrüche, die für den weiteren Aufstieg auf den Ostgrat zum Gipfel überwunden werden müssen. Ein erster, mehrere Meter hoher Felsabsatz wird entweder bei der blau-weißen Markierung durch eine Spalte erklettert, oder – im Aufstieg etwas leichter – über ein aufwärts leitendes Geröllband unmittelbar rechts davon. Es folgt eine kurze Gehstrecke, und dann kommen wir zum Beginn der durchgehenden, klettersteigset-tauglichen Drahtseilsicherung, die den Weg durch die Nordwand bis auf die Grathöhe vermittelt.

Durch die Nordwand zum Ostgrat

Den Drahtseilen folgend im II. Grad kletternd über die Felsen steil hinauf. Das Gestein ist im unteren Wandteil relativ fest und wird nach oben hin brüchiger. Je nach Anzahl der Besucher ist ein Helm empfehlenswert. Die Drahtseile enden auf der Grathöhe. Auf Pfadspuren geht von hier aus es um eine Kante herum nach rechts. Wir erblicken von hier einen hohen Vorgipfel über uns, der aber noch nicht der eigentliche Ziel ist, sondern nur das östliche Ende des waagrechten Gipfelgrats auf dem Weg zum richtigen Gipfel.

Auf dem Ostgrat zum Gipfel

Auf Steigspuren und über leichte Felsabsätze auf der Grathöhe bzw. leicht links davon hinauf zum Vorgipfel. Hier oben angekommen, öffnet sich der Blick auf den weiteren, fast waagrechten Gratverlauf bis zum Gipfelkreuz weit him Hintergrund. Wir folgen nun weiter der Grathöhe (größtenteils schuttbeladene Pfadspuren; eine Kletterstelle II, sowie Querung von zwei schräggestellten Platten) in stetem leichten Auf und Ab bis zum Gipfelkreuz mit Buch. Bei unserem Besuch im August 2018 stammte das Gipfelbuch noch aus dem Jahr 2015, sodass offenbar weniger Leute als ich gedacht hätte diesen Gipfel besuchen.

Abstieg

Der Abstieg erfolgt durchgehend auf dem Aufstiegsweg.

Fotos

Das idyllische Dorf Schoppernau mit der markanten Kanisfluh
Aufstieg nach Bodenvorsäß über einen schönen Waldpfad
Der Weiler Bodenvorsäß und die weitere Aufstiegsroute zum Gipfel
Über der Annalperaualpe
Jetzt geht es zur ersten Felsstufe mit Wasserfall
Der Weiterweg über die Felsstufe
Letzte Gelegenheit zum Auftanken
Aufstieg in den oberen Graskessel
Der obere Graskessel kurz vor dem Einstieg in die Felsen
Letzte Warnung am Wegrand
Der Steig über die zweite Felsstufe
Die Hände kommen erstmals zum Einsatz
Über steile Felsabsätze geht es aufwärts
Der Tiefblick beeindruckt zusehends
Das Geröllfeld über der zweiten Felsstufe
Die letzte Gelegenheit zum aufrechten Gehen
Einstieg in die Nordwand über dem Geröllfeld
Kurze Zeit später beginnen die Drahtseile
Ab jetzt geht es ständig im II. Grad aufwärts
Die Richtung ist vorgegeben: senkrecht hoch
Im Aufstieg zum Ostgrat
Auf dem Ostgrat angekommen
Leider noch nicht das Ziel - sondern erst der Vorgipfel!
Aufstieg über den Ostgrat
Rückblick über den oberen Teil der Aufstiegsroute
Ein langer Gipfelgrat führt zum Gipfelkreuz im Hintergrund
Auf dem Gipfelgrat
Auch hier sind noch einzelne Kletterstellen zu überwinden
Endlich - der Gipfel! Höchste Zeit auch, es ist 18:30 Uhr…
Die Sonne steht im Abstieg schon tief
Auf dem schuttbedeckten Grat ist Konzentration gefordert
Wieder beim Drahtseil, das in die Tiefe führt
Der Abstieg durch die Wand ist fast überstanden
Abendstimmung über den Bergen
Im Abstieg durch die zweite Felsstufe
Blick zurück zur zweiten Felsstufe
Wieder im Gehgelände
Das letzte Abendrot über der Annalperaualpe
Nachteinbruch über dem Zitterklapfen
Abstieg durch den stockdunklen Wald im Scheinwerferlicht