Zitterklapfen (2.403m)
Ein idyllischer Zustieg und eine spannende Gipfeltour mit Klettersteigeinlagen in düsteren Nordwänden hoch über dem Tal.

Ausgangspunkt
Kostenloser Parkplatz (N 47.3153° / E 10.0085°) der Diedamskopf-Bergbahn in Schoppernau (Bregenzerwald)
Tourdaten
- Weglänge: 20km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1.640Hm
- Literatur: Alpine Bergtouren Allgäu: 45 anspruchsvolle Gipfelziele von den Ammergauer Alpen bis ins Rätikon, Route 43
Routenbeschreibung
Aufstieg durchs Tal
Vom Parkplatz der Diedamskopf-Bahn auf dem Gehsteig der Hauptstraße nach Westen bis zur ersten Rechtskurve. Hier beginnt auf der anderen Straßenseite ein gelb-weiß markierter Wanderweg, der über zwei kleine Brücken führt. Nun stets den Wegweisern nach Bodenvorsäß folgen: hinter der zweiten Brücke nach rechts auf einen Fahrweg in den Wald hinein, bei der nächsten Einmündung wieder nach rechts. Zwischen zwei Häusern am Ausgang des Waldes zweigt der Wanderweg nach Bodenvorsäß links ab und führt hangaufwärts.
Über einen schönen, schattigen Pfad den Wegmarkierungen folgend stetig ansteigend durch den Wald, bis der Pfad auf 1.240m in einen Fahrweg einmündet. Nach links und dem Fahrweg weiter ins Tal hinein folgen.
Wir erreichen bald die kleine Ansammlung von gepachteten Ferienhütten in Bodenvorsäß, weiter oben befindet sich das Hotel Bergkristall (bewirtschaftet, Übernachtungsmöglichkeit). Zwei Brunnen am Fahrweg bieten die Gelegenheit, die Wasservorräte aufzufüllen. Von hier aus sind auch bereits das Talende und die darüber thronenden Gipfel sichtbar. Der langgezogene Gipfel rechts ist unser Tourenziel, der Zitterklapfen.
Nach Bodenvorsäß geht es etwas absteigend, dann wieder stets aufwärts nach Süden ins Tal hinein. Bei der Annalperaualpe teilt sich der Weg. Wir nehmen, dem Wegweiser folgend, hier die linke Abzweigung über einen zunächst grasigen, dann steinigen Pfad. Weiter oben kommen wir dann zu einer letzten Weggabelung, an der wir nach rechts in Richtung einer weithin sichtbaren Felsstufe mit einem Wasserfall abbiegen. Hier beginnen die blau-weißen Markierungen des Steigs zum Zitterklapfen.
Vom Talgrund zur Nordwand
Der Pfad führt zunächst zum Wasserfall am Fuß der ersten Felsstufe (Trinkwasser) und dann am Fuß der Felsen entlang schräg nach rechts aufwärts über Schutt und nasse Felsen an deren oberes Ende. Danach auf einem Grasrücken und über einzelne Geröllschrofen im Gras weiter hinauf in die breite Grasmulde zwischen den Nordwänden des Zitterklapfen zur Linken, und den Grashörnern bzw. der markanten Spitze des Annalper Stecken zur Rechten.
In der Grasmulde wendet sich der Weg bald nach links, und wir erreichen den Fuß der zweiten Felsstufe. Bei einem Felsblock mit Warnschild hört das leichte Gehgelände auf, und der Einstieg in das Felsgelände beginnt.
Nun immer den blau-weißen Markierungen folgend über teils abschüssige Felsabsätze und Geröllbänder steigen und klettern (Stellen max. I), bis wir die Felsstufe überwunden haben. An deren oberen Rand kommen wir auf ein weites Geröllfeld, in dem wir auf guten Pfadspuren im Zickzack aufsteigen.
Am oberen Rand des Geröllfelds kommen wir zum Fuß der nahezu senkrechten Nordabbrüche, die für den weiteren Aufstieg auf den Ostgrat zum Gipfel überwunden werden müssen. Ein erster, mehrere Meter hoher Felsabsatz wird entweder bei der blau-weißen Markierung durch eine Spalte erklettert, oder – im Aufstieg etwas leichter – über ein aufwärts leitendes Geröllband unmittelbar rechts davon. Es folgt eine kurze Gehstrecke, und dann kommen wir zum Beginn der durchgehenden, klettersteigset-tauglichen Drahtseilsicherung, die den Weg durch die Nordwand bis auf die Grathöhe vermittelt.
Durch die Nordwand zum Ostgrat
Den Drahtseilen folgend im II. Grad kletternd über die Felsen steil hinauf. Das Gestein ist im unteren Wandteil relativ fest und wird nach oben hin brüchiger. Je nach Anzahl der Besucher ist ein Helm empfehlenswert. Die Drahtseile enden auf der Grathöhe. Auf Pfadspuren geht von hier aus es um eine Kante herum nach rechts. Wir erblicken von hier einen hohen Vorgipfel über uns, der aber noch nicht der eigentliche Ziel ist, sondern nur das östliche Ende des waagrechten Gipfelgrats auf dem Weg zum richtigen Gipfel.
Auf dem Ostgrat zum Gipfel
Auf Steigspuren und über leichte Felsabsätze auf der Grathöhe bzw. leicht links davon hinauf zum Vorgipfel. Hier oben angekommen, öffnet sich der Blick auf den weiteren, fast waagrechten Gratverlauf bis zum Gipfelkreuz weit him Hintergrund. Wir folgen nun weiter der Grathöhe (größtenteils schuttbeladene Pfadspuren; eine Kletterstelle II, sowie Querung von zwei schräggestellten Platten) in stetem leichten Auf und Ab bis zum Gipfelkreuz mit Buch. Bei unserem Besuch im August 2018 stammte das Gipfelbuch noch aus dem Jahr 2015, sodass offenbar weniger Leute als ich gedacht hätte diesen Gipfel besuchen.
Abstieg
Der Abstieg erfolgt durchgehend auf dem Aufstiegsweg.
Fotos







































