Über den Flüelapass nach Scuol
Mein erster Erkundungstrip mit dem Bike ins Unterengadin.
Ausgangspunkt
Bahnhof Davos Frauenkirch.
Tourdaten
- Weglänge: 60.5 km
- Höhendifferenz: ↑ 1650 Hm ↓ 1850 Hm
Routenbeschreibung
Seit meiner letzten Fahrt über den Flüelapass im vergangenen Oktober sind schon einige Monate vergangen. Höchste Zeit also, dem Pass und dem angrenzenden Engadin nach der Aufhebung der Wintersperre vor einigen Wochen wieder einen Besuch abzustatten. Diesmal wollte ich erstmals in Richtung Unterengadin vorstossen, und zwar bis nach Scuol. Das war auch die letzte Ortschaft, von der eine einfache Rückfahrt mit dem Zug nach Davos durch den Vereinatunnel und über Klosters möglich sein würde.
Überquerung vom Flüelapass
Von Davos Frauenkirch fuhr ich zunächst über Davos Platz nach Davos Dorf, wo die Strasse zum Flüelapass begann. Es ging relativ flüssig bergauf und ich erreichte den noch tief verschneiten Pass ohne grössere Schwierigkeiten. Oben war es ziemlich kalt und windig, sodass ich auf der Passhöhe sofort eine Jacke anzog und mich auf die Abfahrt nach Susch machte.
Es hatte zum Glück nicht viel Verkehr, da ich die Passabfahrten beim zwangsläufig höheren Fahrtempo mit Autos hinter mir immer als etwas stressig empfinde. Zum Glück hatte es schon im letzten Jahr einige Kurven unterhalb vom Pass in Richtung Susch eine Baustelle mit Ampelsteuerung. Diese war immer noch in Betrieb, sodass ich ab dort stressfrei hinter einer Welle von Autos und ohne weiteren Verkehr hinter mir bergab fahren konnte. Kurz vor Susch gab es dann nochmals eine Baustelle mit einem chaotischen Stau und einiger Wartezeit, aber da war die Abfahrt schon so gut wie geschafft.
Fahrt durchs Unterengadin
Von Susch aus ging es abseits des Autoverkehr zunächst auf dem Inn-Radweg über Feldwege im Talboden entlang der Inn flussabwärts. Bei Lavin wechselte der Weg auf die nördliche Talseite und stieg in der Folge rund 250 Höhenmeter an, sodass man mit zunehmender Höhe immer neue Ausblicke auf das Inntal geniessen konnte. Durch die wunderschönen Dörfer von Guarda, Bos-cha und Ardez mit ihren alten Dorfkernen fuhr ich weiter bis nach Ftan, dem höchsten Dorf auf meiner Route.
Hinter Ftan begann dann der Abstieg zu meinem Tourenziel bei Scuol. Ich wählte dafür allerdings nicht den Inn-Radweg, sondern die Mountainbikeroute 444. Diese verlief anfangs noch etwas weiter ansteigend über Feldwege und ging dann über Scuol in eine ziemlich steile und kurvenreiche Abfahrt über viel losen Schotter über. Mit einigen Balanceakten, viel Konzentration beim Bremsen und angehaltenem Atem konnte ich diesen letzten Wegabschnitt aber trotz hohem Reifendruck und Semi-Slicks sturzfrei meistern.
In Scuol kam ich zehn Minuten vor der Abfahrt des nächsten Zugs in Richtung St. Moritz an, konnte noch in Ruhe eine Bikefahrkarte auf dem Handy kaufen und erreichte Davos wieder mit zweimaligem Umsteigen und direkten Anschlüssen in Sagliains und Klosters.