Erkundungstour zum "Alten Schynweg"

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Tourdaten

  • Weglänge: 49 km
  • Höhendifferenz: ↑↓ 1500 Hm

Routenbeschreibung

Der Alte Schynweg (den ich bereits hier und hier beschrieben hatte) ist seit Herbst 2023 "wegen Felssturz" gesperrt. Erfahrungsgemäss lassen solche Angaben einen gewissen Interpretationsspielraum zu: manchmal sind Wege lediglich wegen ein paar umgestürzten Bäumen gesperrt, manchmal wurden die Hindernisse längst beseitigt, die Sperrhinweise aber noch nicht und manchmal ist ein Weg tatsächlich völlig unpassierbar geworden.

Die Abfahrt über den Schynweg nach Thusis und weiter hat mir schon die letzten Male sehr gefallen. Nachdem die tieferen Lagen inzwischen schneefrei wurden, war ich deshalb schon neugierig, um welche Art von Sperrung und Schäden es sich in diesem Fall handelt.

Ich machte mich also wie gewohnt auf den Weg nach Brienz und weiter in Richtung Zorten und Muldain. Bei der Kapelle hinter Muldain am Eingang der Schynschlucht war der Weg dann auch schon offiziell gesperrt. Ich umging die Barrikaden und fuhr weiter. Baggerspuren, umgestürzte Bäume und Zeichen von Erdrutschen waren an mehreren Stellen unterwegs zu sehen. Alles war jedoch schon weggeräumt worden, sodass in mir in jeder Kurve die Hoffnung stieg, tatsächlich ohne Hindernisse nach Thusis gelangen zu können.

Kurz vor dem in die Felsen gehauenen Tunnel und ziemlich genau auf halber Wegstrecke wurden meine Hoffnungen aber jäh begraben. Riesige Felsbrocken versperrten die Weiterfahrt. Hinter ihnen war der Hang derart steil und gründlich in die Tiefe gestürzt, dass nicht mal mehr nur Anzeichen eines Wegs zu sehen waren, geschweige denn irgendeine Möglichkeit, die Rutschung zu überklettern. Es blieb mir nichts anderes übrig, als den ganzen Weg nach Muldain wieder hochzufahren.

Von Muldain aus stieg ich dann bis nach Obervaz auf und von dort aus über einen Alpweg weiter bis nach Sporz. Die Hänge von Piz Scalottas bis Stätzerhorn waren noch tief verschneit und es herrschte reger Skibetrieb. Ich fuhr durchs Val Sporz in die Lenzerheide hinunter und an Camping- und Golfplatz vorbei in Richtung St. Cassian. Auf diesem Abschnitt lag noch viel Schnee, sodass ich mehrmals schieben musste. Ab St. Cassian ging es dann aber zügig auf zwei Rädern bergab nach Lantsch/Lenz und über Vazerol wieder nach Brienz.

Das Fazit lautet also: der Alte Schynweg ist wieder in voller Länge befahrbar. Einmal bis zum Felsrutsch in der Streckenmitte – und dann auf gleichem Weg wieder zurück…

Fotos

Felssturz in Brienz
Ausblick auf das Oberhalbstein
Kirche in Alvaschein
Stausee Solis, Mutten und Obermutten
Blick zurück auf den Piz Mitgel
Die Dörfer von Obervaz
Dorfeingang von Zorten
Blick zurück in Richtung Brienz
Gegenüberliegende Hangseite von Mutten und Obermutten
Felswände am Alten Schynweg
Blick vom Schynweg nach Sils und Thusis
Auf dem Alten Schynweg
Ende der Wegstrecke an einem Hangrutsch
Ende der Wegstrecke an einem Hangrutsch
Auf dem Weg zurück nach Muldain und Zorten
Blick auf Zorten
Blick vom Val Sporz auf die Stätzerhornkette