Von Klosters zum Berghaus Vereina
Erkundung von zwei (um diese Jahreszeit noch) einsamen Seitentälern bei Davos-Klosters mit dem Bike.
Ausgangspunkt
Davos-Klosters, Bahnhof.
Tourdaten
- Weglänge: 38 km
- Höhendifferenz: ↑↓ 1100 Hm
Routenbeschreibung
Auf das Berghaus Vereina sind wir schon mehrmals aufmerksam geworden. Bei mehreren Wanderungen im Gebiet vom Flüelapass kamen wir an Wegweisern vorbei, die auf dieses Ziel hinwiesen. Weit abseits jeglicher Infrastruktur und Zivilisation tief hinten im Vereinatal gelegen, schien dieses Berghaus trotzdem ein wichtiger Anziehungspunkt für Wanderer zu sein. Die meisten Wege in dieser Höhe waren inzwischen schneefrei und so beschlossen wir, mit den Bikes auf Erkundungstour dorthin zu gehen. Auf der Website vom Berghaus war zu lesen, dass es erst ab 22. Juni geöffnet sein würde. Somit würden wir hoffentlich auch nicht mit grossem Andrang auf dem Weg dorthin rechnen müssen.
Fahrt zum Berghaus Vereina
Die erste Wegetappe führte uns dem rauschenden Landquartfluss entlang im offenen Talboden von Klosters nach Monbiel im Osten. Weiter hinten begann dann der Aufstieg im Wald durchs Vereinatal. Das Tal war über weite Strecken schluchtartig, der Weg stieg hoch über dem rauschenden Vereinabach steil am Hang entlang empor. Immer wieder waren Wasserfälle und Bäche zu sehen, die aus den angrenzenden Steilhängen in die Schlucht stürzten. Nach mehreren kräftezehrenden Kilometern kamen wir bei Hafenbrugg bei einer Brücke über den Vereinabach an. Hier öffnete sich das Tal, der Weg flachte enorm ab und von hier war es dann nicht mehr weit zum Berghaus, das sich hinten im Tal vor der Kulisse der beeindruckenden Unghürhörner abzeichnete.
Das Berghaus war bekanntlich geschlossen. Wir trafen dort auf ein Paar aus Klosters, das ebenfalls mit den Bikes hochgefahren war. Sie bestätigten unsere Vermutung, dass während der Saison im Sommer wegen den Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten hier tatsächlich mit viel Trubel und Verkehr auf dem Alpweg hierher zu rechnen sei.
Wir genossen von der Aussichtsterrasse aus einen herrlichen Blick unter anderem auf Pischahorn, Gorihorn und Jörihorn – alles Gipfel, die wir bisher nur von der anderen Seite (d.h. von der Flüelapassstrasse aus) zu Gesicht bekommen hatten. Danach machten wir uns auf gleichem Weg wieder auf die Abfahrt zurück ins Tal.
Abstecher ins Sardascatal
Wir hatten vom Paar am Berghaus zuvor erfahren, dass man weiter unten auch noch in ein weiteres Seitental zur Alp Sardasca fahren könne. Bei der entsprechenden Abzweigung angekommen und da wir noch genug Zeit hatten, entschieden wir uns spontan zu einem Abstecher in das Tal.
Der Anstieg zur Alp Sardasca war wesentlich kürzer und weniger anstrengend als das Vereintal zuvor. Nach den ersten Kurven durch den Wald öffnete sich das Tal schnell und wir fuhren im weiten Talboden bis zum Ende des Fahrwegs bei der Alp. Auch hier bot sich eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Bergketten, die nun alle im Grenzgebiet zu Österreich lagen. Über die (noch verschneiten) Wanderwege könnte man von hier ins Montafon und zum Beispiel zum Silvretta-Stausee gelangen.
Von der Alp Sardasca aus fuhren wir im Anschluss über Monbiel nach Klosters zurück. Die Fahrt ging dank des leichten Gefälles flussabwärts sehr zügig voran und schon bald fanden wir uns im Feierabendverkehr nach Davos wieder. Von Klosters aus wird es jedenfalls noch viel zu entdecken geben; es warten noch weitere unbekannte Seitentäler auf uns!