Grosser Widderstein (2.533m)

Sehr schöne Gipfeltour mit grandioser Felskulisse im Kleinwalsertal.

Grosser Widderstein vom Gemsteltal aus
Grosser Widderstein vom Gemsteltal aus

Ausgangspunkt

Gebührenpflichtiger Wanderparkplatz beim Kreisel (N 47.309° / E 10.121°) am Ende der Bundesstraße in Baad, Kleinwalsertal.

Tourdaten

Routenbeschreibung

Aufstieg

Vom Kreisel am Ende der Straße in Baad folgen wir den Wegweisern zur Bärgunthütte. Im Bärgunttal teilt sich der breite Fahrweg bald in einen "Panoramaweg" (links) und einen etwas kürzeren Waldweg geradeaus. Wir haben für den Aufstieg die kürzere, etwas schattigere Variante gewählt und uns entschieden, den Panoramaweg für den Abend aufzusparen.

In mässigerer Steigung erreichen wir bald die bewirtschaftete Bärgunthütte. An ihr vorbei geht es weiter in Richtung der hoch oben gelegenenen Hänge am Talschluss. Der rot-weiß markierte Weg wird hinter der Hütte schmaler und steiler, und in abwechslungsreicher Vegetation erreichen wir die oberen Grashänge über dem Wald. Wir überqueren den Bärguntbach, folgen den Wegmarkierungen und dem deutlichen Pfad weiter hinauf und kommen schlußendlich am Hochalppass (1.938) an. Von hier bietet sich erstmals eine Aussicht auf den Hochtannbergpass und das Bergpanorama südlich davon, einschließlich des Karhorns.

Beim Wegweiser auf der Passhöhe wenden wir uns nach links in Richtung Widderstein. Es geht hinauf zu einer Alphütte (Hochalpe), an dieser vorbei flach ansteigend auf den Grashügel des Seekopfs mit Blick auf den Hochalpsee links unten, und wieder etwas abwärts zu einem weiteren Wegweiser. Hier fängt links der alpine, blau-weiß markierte Aufstieg zum Widderstein an.

Über Geröll und erste leicht zu überkletternde Felsplatten führt der Pfad um eine Kante herum zum Eingang der grossen Schlucht, welche die Südseite des Widdersteins durchzieht. Hier trifft der Weg auch auf den anderen Aufstieg von der Widdersteinhütte von Südosten. Wir steigen über Geröll und Felsabsätze noch etwas höher zu einem breiten Platz mit den Überresten eines Steinmanns. Hier haben wir unsere Helme angezogen, da in der Schlucht mit Steinschlag von den schuttbeladenen Felsabsätzen sowie dem gewaltigen Geröllhang weiter oben gerechnet werden musste.

Der weitere Aufstieg über Felsstufen und steile Schrofen ist durch unzählige blau-weiße Markierungen nicht zu verfehlen. Interessant ist die Kletterei von einer Markierung zur anderen, wobei man das nächste Ziel auf verschiedenen Wegen erreichen kann; man kann aber auch oft einfach im Zickzack über Pfadspuren und leichte Felstritte aufsteigen. Wo man die Hände zur Hilfe nehmen muss, übersteigen die Kletterschwierigkeiten aber nie den I. Grad. Die Gefahr bei dieser Tour besteht vor allem darin, Steinschlag loszutreten bzw. vom solchem getroffen zu werden. Wir hatten bei unserer Nachmittagstour aber Glück und trafen als letzte (?) Aufsteiger nur noch auf wenige absteigende Berggänger. Wir hatten zwar vorsichtshalber unsere Pickel dabei, da wenige Wochen zuvor noch steile Schneefelder in der Schlucht lagen, bis auf eine problemlose Überquerung von einigen Metern war aber bei unserem Besuch nicht mehr viel davon zu sehen.

Im oberen Teil öffnet sich der breite Gerölltrichter, die Steilheit des Geländes nimmt etwas ab, und wir erklimmen bald den Gipfelgrat zwischen dem Hauptgipfel und seinem Südwestausläufer. Das Gipfelkreuz (mit Buch) ist bereits in Sicht. Wir erreichen es einfach über Gehgelände und einige kleine Kletterstellen. Von oben bietet sich ein herrlicher Rundblick von den Vorarlberger Alpen bis hinüber zum Bodensee.

Abstieg

Im Abstieg auf dem gleichen Weg wieder hinunter. Waren von unten vor allem blau-weiße Markierungen sichtbar, so weisen uns nun meistens ältere, rote Markierungen den Weg. Im Abstieg sind zahlreiche Pfadspuren zwischen den Markierungen besser sichtbar, sodass wir uns vor allem an diese halten können und die Hände nicht mehr so oft einsetzen müssen wie beim Aufstieg. Bald ist der Eingang der Schlucht erreicht und die Helme können wieder im Rucksack verschwinden.

Von hier aus gibt es zwei Möglichkeiten: man kann entweder nach Osten zur Widdersteinhütte und weiter ins Gemsteltal absteigen (welches wir schon bei der Besteigung des Liechelkopfs besucht haben). Oder man kann nach rechts auf dem Aufstiegsweg wieder zurück zum Hochalppass und ins Bärgunttal. Wir entscheiden uns für die letztere Variante, wählen unten bei der Bärgunthütte aber die Abzweigung nach rechts zum Panoramaweg, um einen letzten Blick auf den Grossen und Kleinen Widderstein in der Abendsonne zu erhaschen.

Fotos

Aufstieg durchs Bärgunttal
Der Grosse Widderstein zeigt sich von verschiedenen Seiten
Auf den oberen Hängen über dem Bärgunttal
Blick hinunter auf das Bärgunttal und nach Baad
Der Grasgrat der Höferspitze im Rücken
Die Hochalpe und der Widderstein
Hochtannbergpass und Karhorn
Abzweigung zum steilen Aufstieg (links der Bildmitte) zum Schluchteingang
Aufstieg über Schrofen zum Schluchteingang
Erste zu überkletternde Felsplatten
Am Eingang der gewaltigen Gipfelschlucht
Nun geht es über Felsabsätze steil aufwärts
Im Aufstieg durch den unteren Teil der Schlucht
Für diesen Schneerest hätten wir keine Pickel mitnehmen müssen
Markierungen weisen stets den Weg durchs Felslabyrinth
Ein Helm ist bei diesem Geröll sicher keine schlechte Idee
Im oberen Teil legt sich das Gelände etwas zurück
Das Gipfelkreuz ist in Sicht
Auf dem Gipfelgrat des Südwestausläufers
Die letzten Hindernisse zum Gipfel werden überwunden
Endlich geschafft!
Aussicht vom Gipfel auf Hochtannbergpass und Karhorn
Aussicht über Kleinen Widderstein und Bärenkopf ins Kleinwalsertal
Beim Abstieg ist nochmals Konzentration gefragt
Über die Felsstufen geht es schneller abwärts als im Aufstieg
Bald sind wir wieder am Eingang der Schlucht
Letzter Blick auf den Hochtannbergpass
Der Hochalpsee in der Abendsonne
Der eindrückliche Gipfel entschwindet langsam im Hintergrund
Letzter Blick aus dem Bärgunttal auf Kleinen und Grossen Widderstein